Im Januar hatte ich den Klassiker "To Kill a Mockingbird" von Harper Lee gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen, da er mich ziemlich nachdenklich gestimmt hat. Und dieses Buch handelt von nach wie vor sehr wichtigen Themen.
Atticus verteidigte zur Zeit der Depression in den 30er Jahren in den Südstaaten der USA einen jungen Afroamerikaner, der eine "weiße" Frau vergewaltigt haben soll. Erst ist es Atticus seiner Tochter Scout gar nicht bewusst was für Ausmaße dieser Gerichtsprozess annimmt und in welche Gefahr ihre Familie durch den Job von ihrem Vater gerät. Wichtige Themen sind in diesem Buch Segregation, Erwachsen werden und Gerechtigkeit.
Die gesamte Handlung wird aus der Sicht von einem 8 jährigen Mädchem erzählt und dieses merkt man auch immer wieder. Sie kann es einfach nicht verstehen, dass Mitte der 30er Jahre in Alabama für einen Farbigen kein fairer Prozess vorgesehen ist. Er oder sie ist immer schuldig, egal wie die Beweislage ist. Ich finde es gut, dass Harper Lee diese Erzählweise gewählt hat und so wird auch immer wieder hervorgehoben wie normal die Rassentrennung/Segregation für die Erwachsenen war, aber halt nicht für die Kinder. Es ist auch erstaunlich wie gut es der Autorin gelingt die Sprache darzustellen ohne in ein zu kindliches Sprachniveau abzurutschen. Was mich wirklich positiv überrascht hat sind die vielen durchaus lustigen Momente, die im starken Kontrast zu den doch sehr schrecklichen Themen in diesem Buch stehen. Es hebt noch einmal hervor wie normal Rassentrennung zu der Zeit war.Vor allem bei der Tante sieht man wie schrecklich Vorurteile sind. Den Kindern wird verboten mit bestimmten Kindern zu spielen, da diese quasi nicht gut genug für diese sind(white trash). Das heißt der Stand innerhalb der Gesellschaft in dieser Gemeinde bestimmte mit wem man spielen durfte und mit wem eben nicht. Und es wird immer wieder hervor gehoben, dass die durch Rassentrennungen entstandenen unterschiedlichen Welten nicht miteinander vermischt werden dürfen. Atticus verteidigt als Anwalt einen Afroamerikaner und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern all seine Verwandten in Verruf, denn zu der Zeit war es nicht üblich genau dieses zu tun. Auch wenn Atticus es versucht seine Kinder vor den Auswirkungen des Gerichtsprozesses zu schützen, kann er gewisse Sachen einfach nicht verhindern. Und das zeigt einfach wie grausam die Gesellschaft zu der Zeit war und das es so etwas in der jetzigen Zeit eigentlich nicht mehr geben dürfte. Leider ist das Thema immer noch aktuell, weshalb das Buch auch noch nach wie vor sehr wichtig ist.Die Handlung kommt mit einer handvoll grundverschiedener Hauptprotagonisten aus, die alle liebevoll gestaltet wurden. Am meisten hat mir Atticus gefallen, da er trotz all dem Gegenwind an seinen Ideen festhält und sich für das Gute einsetzt.
Man lernt wirklich viel über die Gesellschaft in den Südstaaten der USA in den 30er Jahren und kann sich ungefähr vorstellen, wie es ist dort aufzuwachsen. Die Autorin schafft es ein wirklich gut die Vorurteile und Grausamkeiten darzustellen ohne zu übertreiben.
Das Buch zeigt einem mehr als deutlich, dass es wichtig ist jeden Menschen ungeachtet der Herkunft zu respektieren. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, da es ein wirklich guter Klassiker ist. Es erinnert einen immer wieder daran was wirklich zählt bei einem Menschen und das ist auf alle Fälle nicht das Geld oder die Hautfarbe.
Viele Grüße