Quelle: https://netgalley.de
Titel(Deutsch)Dry
Titel(Englisch)Dry
AutorNeal und Jarrod Shustermann
VerlagS. Fischer Verlage
GenreKrimi/Lokalkrimi
Seiten336 Seiten
Meine Bewertung4/5
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Stell dir einmal vor du machst den Wasserhahn auf und es kommt kein Wasser. Du erinnerst dich an den Tap-Out und die Wasserknappheit in Kalifornien. Aber wie die meisten hast du nicht damit gerechnet, dass die einfach das Wasser abstellen. Schon nach sehr kurzer Zeit sind alle Getränke aufgekauft und die Regierung bittet um Geduld. Auch nach Tagen bessert sich die Lage nicht und für die Betroffenen wird es immer schwerer überhaupt an Wasser zu kommen. Und schnell wird klar, dass sich niemand etwas schenkt in diesem Kampf um Leben oder Tod.
Review
Während dem Lesen hat man immer wieder das Gefühl, als würde es um die Nahe Zukunft in den westlichen Ländern gehen. Es gibt einige Newsartikel, die einem einen generellen Überblick über die Sachlage geben sollen.
Die einzelnen Hauptprotagonisten kommen nahezu alle aus einer anderen Gesellschaftsschicht und habe eine unterschiedliche Hintergrundgeschichte. Sie gehen alle anders mit dem Tape-Out um und das wird an vielen Stellen immer wieder deutlich. Henry versucht als reicher Junge daraus Kapitel zu schlagen, während Kelton als Sohn von Preppern ganz entspannt mit der Lage umgeht. Sie stecken alle voller Details und Eigenarten und sind multidimensionale Charaktere.
Immer wieder geht es um das reine Überleben und obwohl Kelton eigentlich perfekt darauf vorbereitet wurde, stößt er an seine Grenzen. Zusammen versuchen die Hauptprotagonisten das Beste aus der Situation zu machen. Immer wieder zeigt sich, das solche Szenarien Menschen von Grund auf ändern können. An vielen Stellen werden menschliche Abgründe gezeigt und es ist wirklich beängstigend, wie schnell die Gesellschaft in diesem Buch zerbricht.
Durch die bildhaften Beschreibungen kann man sich alles gut vorstellen und es fiel mehr leicht dem Geschehen zu folgen.
Die Spannung steigert sich bis zum Schluss und es fiel mir zeitweise wirklich schwer das Buch auf Seite zu legen.
Was mich ein wenig gestört hat ist der ständige Perspektivwechsel. Hier hätte man sich besser auf 2 Personen beschränkt anstatt auf ungefähr 7, so läuft man schnell die Gefahr die Übersicht zu verlieren. Man erfährt zwar dadurch ziemlich viel über die Beweggründe der einzelnen Charaktere, aber mir persönlich waren das streckenweise einfach zu viele Informationen.
Das Ende hat mir nicht gefallen und es wirkte ziemlich erzwungen. Für ein Jugendbuch mag es zwar passend sein, aber ich hätte mir durchaus etwas mehr Realismus erhofft.
Fazit
Das Buch lässt sich leicht lesen und ich hatte es innerhalb von einem Tag durch gelesen. Hier geht es um die Auswirkungen der globalen Erwärmung un was passiert, wenn die Industrie nahezu unkontrolliert Wasser abzapft von Stauseen/Flüssen. Das Szenario ist realistisch dargestellt und da kann man nur hoffen, dass die Regierung oder man selbst in der Wirklichkeit viel besser auf so ein Szenario vorbereitet sind. Zudem regt es zum Nachdenken an, denn in manchen Teilen der Welt herrscht schon längst ein Kampf ums Wasser. Es verleitet einen dazu über den eigenen Wasserverbrauch nachzudenken und wie viel es wirklich bedeutet, wenn man einfach nur den Wasserhahn im Haus/Wohnung aufdrehen muss um an Trinkwasser zu gelangen.