2016 oder: Ein neues Buch in einer langen Reihe

2016 oder: Ein neues Buch in einer langen Reihe Ein neues Jahr ist wie ein neues Buch. Der neu erschienene Folgeband einer mehr oder weniger langen Reihe; die Vorgänger sind bereits ausgelesen und haben die Rahmenbedingungen der Handlung vorgegeben. Nun warten 365 (in diesem Fall sogar 366) ungelesene Seiten darauf, umgeblättert und erlebt zu werden. Was uns auf den folgenden Seiten erwartet, können wir maximal erahnen – vor allem, wenn der Klappentext unseres Buches nur aus einem dieser ›verkaufsfördernden‹ Zitate besteht, die mal wieder rein gar nichts über den Inhalt verraten. ;)
Und wie beim Lesen kann man sich auch bei einem neuen Jahr von Anfang an vornehmen,
  • a) es zu lieben, weil die Vorgänger so toll waren, dass es einfach nur genauso klasse weitergehen kann, oder
  • b) es von vornherein kritisch zu beäugen, weil es an die Qualität seiner Vorgänger mit Sicherheit nicht heranreichen wird (oder weil der Vorgänger schon so mies war, dass man von der Reihe nicht mehr viel erwartet).

Der Unterschied zum gelesenen Buch: Wir können unsere Geschichte meistens aktiv beeinflussen und so ein wenig daran mitschreiben. Zum Beispiel mit ein paar guten Vorsätzen für das neue Jahr – solchen, die wir dann auch in die Tat umsetzen, natürlich. Normalerweise bin ich ja keine große Anhängerin der Neujahrsvorsätze, da sie selten über den Januar hinaus halten. Aber als ich am 31. Dezember meinen Jahresrückblick schrieb, wurde mir bewusst, dass sich im neuen Jahr ein paar Dinge ändern müssen – und dass sie das vermutlich nicht von allein tun werden. Deshalb habe ich mir drei Dinge vorgenommen, die, in Teilen, auch mit dem Bloggen zu tun haben:

1. Einfach machen

2015 hatte ich wesentlich mehr Ideen, als ich letztendlich in die Tat umgesetzt habe. Auch und vor allem für das Bücherei. Viele Einfälle für Blogeinträge habe ich mir aufgeschrieben und wieder vergessen oder einfach so lange vor mir hergeschoben, bis das Thema nicht mehr aktuell genug war oder das Lesen des Buches schon wieder viel zu lange zurücklag, um noch eine gute Rezension dazu schreiben zu können. Für 2016 heißt es deshalb: einfach mal machen. Ideen nicht mehr totdenken, sondern umsetzen!

2. Mehr Leichtigkeit

Ich habe eine ganz blöde Macke an mir festgestellt: Viele Dinge beginne ich mit Spaß und Euphorie – bis ich sehe, dass andere dasselbe tun. Dann fange ich an, mich bzw. meine Ergebnisse mit denen der anderen zu vergleichen. Und wenn ich sehe, dass die anderen besser sind oder schneller besser werden, dann verliere ich oftmals den Spaß an der Sache. Das musste zum Beispiel mein Freund feststellen, als er sich eine eigene Kamera kaufte, um mit mir gemeinsam auf Fototour gehen zu können, und meine Lust aufs Fotografieren nach den ersten Ausflügen plötzlich rapide nachließ.
Aber auch mit dem Bloggen verhielt es sich in den letzten Jahren ähnlich: Ich fing ursprünglich damit an, weil ich Spaß am Schreiben im Allgemeinen und am Verfassen von Buchtipps hatte. Natürlich fand ich schnell heraus, dass es da schon eine ganze Reihe anderer Blogger gab, die sich auch der Freude am Lesen verschrieben hatten, und schnell fand ich einige Lieblingsblogs, die ich regelmäßig verfolgte, bei denen ich zusah, wie sie aus den Kinderschuhen herauswuchsen, professioneller wurden, mehr Leser erhielten. Und gleichzeitig stellte ich fest, dass ich nicht mehr so viel Zeit in mein Blog investieren kann wie am Anfang, als ich noch Studentin war und noch keinen 40-Stunden-Job hatte. Ich konnte also mit den anderen nicht mehr mithalten – und verlor langsam, aber sicher die Lust.
Im letzten Jahr war ich deshalb hin- und hergerissen zwischen dem Gedanken, das Bücherei aufzugeben, und der Erkenntnis, dass mein Herz doch immer noch daran hängt. Und in den letzten Wochen habe ich mir nun die Frage gestellt: Muss ich das denn? Mit irgendwem mithalten? Genauso erfolgreich sein? Jeden Monat ein paar Leser mehr haben? Die Antwort fiel mir erstaunlich leicht. Ich will weder berühmt werden noch Geld mit dem Bloggen verdienen, also wozu der Stress?
2016 ist deshalb mehr Leichtigkeit angesagt: Alles auf Anfang, zurück zum Spaß. Kein Schielen auf die Veränderungen meiner Followerzahlen oder darauf, wie viele Beiträge andere Blogger im Monat veröffentlichen. Das Bloggen soll wie das Lesen wieder ein Hobby sein, das mir Spaß macht und mich entspannt. So war es am Anfang und da will ich wieder hin.

3. Freizeit nutzen

In den letzten Monaten habe ich festgestellt, wie oft ich abends nach der Arbeit oder am Wochenende auf dem Sofa sitze und darüber nachdenke, was ich gerade so tun könnte. Am Ende des Tages bin ich dann oftmals frustriert, weil ich gar nichts getan habe – außer darüber nachzudenken. Mein dritter Vorsatz für das neue Jahr lautet deshalb: Freizeit wieder aktiv nutzen. Wieder einmal kreativ werden. Ob beim Zeichnen, Schreiben oder auch auf dem Blog – all diese Hobbys haben mir einmal sehr viel Spaß gemacht, sind aber im letzten Jahr alle viel zu kurz gekommen. Also auf gehts! Der Abend ist schließlich noch nicht zu Ende. ;)
Wie steht ihr zu Neujahrsvorsätzen? Habt ihr euch für 2016 etwas vorgenommen, vielleicht sogar in Bezug aufs Lesen oder euer Blog?

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