2016: Die USA im Jahr des Affen!

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Man sagt dem gerade begonnenen chinesischen Jahr des Affen nach, dass es Herausforderungen mit erfindungsreichen Strategien begegnen und den Sieg mit Stil davontragen könne. Wenn -und nur wenn- es in der Lage ist, Verluste und Niederlagen als Ansporn zu nutzen, um Ziele auf andere Weise zu erreichen.

Sieg mit Stil? Nicht in den USA.

Wer heute mit offenen Augen durch die Strassen von New York geht, den ereilt schnell das Gefühl, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit der Aussage über seine Anhänger Recht haben könnte: „Ich könnte in der Mitte der 5th Avenue stehen und jemanden erschießen und ich würde keine Wähler verlieren, okay? Das ist unglaublich.“ Selbst er findet das unglaublich.

Das Land ist negativ aufgeheizt.

Trump scheint lediglich der Anführer eines immer stärker zunehmenden Populismus zu sein – in den USA und in Europa. Ein Populismus, der für einen selbständig denkenden Menschen kaum nachvollziehbar ist.

Nach meiner persönlichen Einschätzung, sind nicht Donald Trump oder Ted Cruz oder Marco Rubio das Problem, sondern ein System, eine Gesellschaft, die solchen Charakteren immer größere öffentliche Plattformen verschafft. Auf diesen Plattformen können sie ihren Irrsinn, ihre Gier und ihren Hass lauthals zu Tugenden erklären und unchristliche Phrasen zum Lebensinhalt erheben: „Geld ist alles und ohne Geld bist Du nichts“, ist so eine.

Der Christ wird zum Antichrist, er propagiert nicht mehr die Liebe zum Nächsten, sondern den Hass; er reicht dem Fremden keine Hand mehr, er verteufelt ihn. Und um diesen wertvollen Wahnsinn schützen zu können, muss er als Konsequenz große Mauern um sein Gebiet bauen.

Mauern haben noch nie etwas Gutes bewirkt.

Mauern halten niemanden davon ab, vor Unrecht oder Armut zu fliehen. Sie schüren nur noch mehr Wut und Verzweiflung. Schon gar nicht schützen sie. Denn wer andere aussperrt, sperrt sich selbst auch ein. Enden tut es ohnehin, wenn man die Geschichte betrachtet, in einem späteren Brückenbauen.

Warum also nicht gleich Brücken bauen?

Dann kam Barack Obama und brachte alles mit, was man braucht, um ein Land, dass kurz vorm totalen Untergang steht, zurück an die Spitze zu bringen: unbegrenzten Optimismus, rationale und emotionale Intelligenz, Hoffnung und den Mut und Willen, gnadenlos nach vorn zu schauen. Und sie haben es geschafft, die Amerikaner: kein Land ist 2016 so stark wie sie. Sie sind die unangefochtene Nummer Eins auf dem Planeten. Auch deshalb wird dieser Präsident als großer Präsident in die Geschichte eingehen.

Der Preis dafür?

Den Preis hat die Bevölkerung mit einem weiteren Verlust von Moral und Menschlichkeit bezahlt. Jeder auf seine Weise. Das eine Prozent, das für die Weltkrise verantwortlich war, blieb unberührt. Heute sind sie wieder in Top Form, die Banker, die Hedgefonds, die Investmentgurus. Auf den ersten Blick scheint die Angst im World Financial Center, das jetzt Brookfield Place heißt, verschwunden. Billigketten wie Banana Republic wurden ersetzt von Burberry und Tory Burch.

Alles wie vor 2008?

Ein Land, das 2008 und 2012 den Mut gezeigt hat, Optimismus und Veränderung zu wählen, ist eine anderes, als das von 2016. Heute stehen die USA wirtschaftlich wieder gut da, ihr Abgrund ist Geschichte – und trotzdem wollen sie Mauern bauen, wollen Isolation und Abschottung. Es wird geflüstert, dass möglicherweise der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, doch noch im Wahlkampf einspringt und das Ruder bei den Republikanern übernimmt. Es ist eine Möglichkeit, darauf hoffen sollte man nicht.

Wann haben die Amerikaner angefangen zu glauben, dass ein Multi-Milliardär die gleichen Interessen haben könnte wie sie?

Multimilliardäre leben in ihrer eigenen Welt – das Wort sozial kennen sie nur von Facebook. Das mag in Ordnung sein, aber nicht im Ersten Amt eines Landes. Der Mächtigste unter ihnen, Warren Buffet, hat es es ganz deutlich ausgedrückt, was in seinem Land gerade geschieht: „Es herrscht Krieg zwischen den Klassen und meine Klasse gewinnt gerade.“ Dazu braucht es keine Waffen, dazu braucht es eine gut funktionierende Propagandamaschine.

„Pessimistisch sein ist gleichbedeutend mit Aufgeben und einem Abfinden damit, dass das Schlimmste ohnehin eintreten wird. Optimismus zu wählen, bedeutet, man greift nach den Möglichkeiten, die durchaus existieren und hilft, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“ Diese Erkenntnis stammt von Professor Noam Chomsky, sicher dem wichtigsten lebenden Intellektuellen der USA. Sie könnte aber auch von Wirtschaftsprofessor Paul Krugman oder Autor Paolo Coelho stammen, um ein paar andere Namen zu nennen.

Menschen, wenn sie bei vollem Bewusstsein sind, können wählen, wem sie zuhören, wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken. Sie können wählen zwischen Solidarität und Hoffnung oder Pessimismus und Niedergang.

„Das Amt des Präsidenten ist ein harter Job. Es ist keine Talkshow, wo man von Zuschauern beklatscht wird“, sagte Präsident Obama gerade, an die Adresse von Donald Trump gerichtet. Er glaubt fest an den Verstand des amerikanischen Volkes und das es im November eine ernsthafte Person zum Präsidenten wählen wird. Damit stellt er einmal mehr den Optimismus über die Verzweiflung.


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