2015 wird Natürlich – Die Trends der Berliner Fashion Week

Die Sonne schickt die letzten Strahlen und verabschiedet einen Sommer, der vom modischen Aspekt in diesem Jahr für jeden etwas dabei hatte. Und während im Kleiderschrank Sandalen, Tops und kurze Röcke in den Winterschlaf gehen, präsentierten die Modemacher auf der diesjährigen Berliner Fashion Week die neusten Trends und Designs für das nächste Jahr. Vieles bleibt, aber manches kommt auch neu hinzu und einige Sachen, die es in diesem Jahr nicht auf die Straße geschafft haben, sind im kommenden wieder angesagt.

Leicht, leichter, Pastell

Pastellfarben waren ja schon in den letzten Sommern angesagt und auch 2015 sind die locker leichten Farben wieder ein Thema. Verspielt mädchenhaft bleibt es mit Rosa und Rosé. Leichte Materialien geben dem Ganzen etwas Feenhaftes. Dazu gesellt sich mint – ein zarter Grünton. Auf den Laufstegen der Berliner Fashion Week gab es kaum eine Kollektion, die ohne diese beiden Pastelltöne auskam. Weiß steht ja für den Sommer. Die klare Reinheit setzt die richtigen Kontraste zu gebräunter Haut. Und auch im nächsten Sommer werden die Basics aus dieser Nichtfarbe sein. Wer lieber Farbe bekennen möchte und wem die pastellen Töne zu unauffällig sind, kann sich im nächsten Sommer über Tangerine Tango und Chromoxidgrün freuen. Mit Tangerine Tango geht das leuchtende Orange der letzten Saison in ein warmes, rötliches Orange über. An Smaragde erinnert Chromoxidgrün.

Gewickelt und geknotet

Nicht ganz so neu, aber lange nicht mehr auf den Straßen zu sehen, sind Wickelröcke. Diese werden bevorzugt knie- oder wadenlang getragen. Sicher ist der klassische Bleistiftrock fürs Büro auch im nächsten Jahr wieder ein Thema. Aber in der Freizeit wird es luftiger und leichter. Der Trend geht hin zur Sportlichkeit. Bewegungsfreiheit und funktionelle Mode sind gefragt. Dazu passen auch die Culotte, die ein Must-have im kommenden Sommer ist. Der weite Hosenrock macht jede Bewegung mit. Die elegantere Variante ist im oberen Bereich wie eine Bundfaltenhose geschnitten und läuft im Saum leicht schwingend aus. Wo vorher geknöpft wurde, wird jetzt geknotet und gebunden. Dadurch bekommen die Sachen einen informalen Touch und das gewisse Etwas.

Sparsame Schnitte und tiefe Einblicke

Im nächsten Sommer hat man die Wahl zwischen XXL und Spagetthi-Trägern oder man kombiniert einfach beides. Die weiten Oberteile sind kantig und gerade geschnitten. Auf der Berliner Fashion Week waren sie aus leichten, durchsichtigen oder durchbrochenen Stoffen. Das Highlight sind die tiefen V-Ausschnitte, die auch schon einmal bis unter die Brust gehen. Dazu passen BH-Tops. Ein Revival erleben Tops mit Spagetthi-Trägern. In den 90er Jahren waren sie allerorts zu sehen und im nächsten Sommer gehören zwei oder drei von ihnen in jeden Kleiderschrank. Sie lassen sich ideal mit den Oversize Oberteilen kombinieren. Die Spagetthi-Tops passen ebenfalls zu einem anderen Trend. Jacken in klassischer Schnittführung und ohne Ärmel, die eher an Westen erinnern. Ein Material hat aber besonders für den nächsten Sommer empfohlen – Mesh. Der transparente, gitterartige Stoff verleiht dem Sommer eine ganz besondere Leichtigkeit.

Sabot, Espandrillas und D´Orsey Pumps

Der kommende Sommer verspricht, eine Wohltat für die Füße zu werden. Espandrillas, die typischen Stoffschuhe mit der geflochtenen Bastsohle, sind wieder angesagt. Allerdings sind sie ein bisschen eleganter und können auch eine Ledersohle haben. Bequemlichkeit ist auch an den Füßen oberstes Gebot. So sieht man viele flache Modelle, in die man einfach hineinschlüpft und losläuft. Bei den Farben liegen Weiß und Nude ganz vorne. Durch Schnallen aus Roségold oder verspielte Applikationen werden Akzente gesetzt, die sich gut mit den angesagten Farben der Saison kombinieren lassen. Bei den verwendeten Materialen lassen sich, neben klassischem Leder, Neopren und Mesh ausmachen. Das eine gibt die sportliche Note, das andere die filigrane Eleganz. Die Schuhe werden farblich auf das Outfit abgestimmt. In der nächsten Saison ist wieder Ton in Ton angesagt. Für mehr Bequemlichkeit spricht auch, dass ein Großteil der Schuhe ein Fußbett besitzt. Die Zeiten von flachen Sohlen scheinen vorbei zu sein. Im Freizeitbereich findet man neben dem Sneaker, der bevorzugt ebenfalls in Weiß getragen wird, auch den Sabot. Im eleganten Bereich erlebt der D´Orsay Pump ein Revival.

Weniger ist mehr

Die neue Natürlichkeit setzt sich in der kommenden Saison auch beim Make-up fort. Dabei rücken die Augen in den Mittelpunkt. Diese werden durch schwarzen Eyeliner und Eyeshadows in kräftigen Farben zum Blickfang. Liegt die Betonung auf den Augen, werden die Lippen in Nude- oder leichten Brauntönen geschminkt. Wer bei den Lippen auf Farbe setzt, kann in der nächsten Saison gleich mehrere Nuancen kombinieren. Angesagt sind zweifarbige Lippen – wie zum Beispiel Pink mit einem tiefroten Lippenstift. In Sachen Accessoires wird es ebenfalls minimalistisch. Der Schmuck wird filigraner, passend zu den locker, luftigen Materialien. Ein Revival erleben die sogenannten Klebe- oder Rubbel-Tattoos. Im Unterschied zu den 90er Jahren, in denen sie knallig bunt waren, sind sie im kommenden Sommer feminin elegant und bevorzugt gold- oder silberfarben. Wahlweise gibt es sie sogar in 999er Silber oder 24-karätigem Gold. Besonders sexy blitzen sie aus dem V-Ausschnitt der Oversize Oberteile.

Klare Linien

Die Modewelt wird in der kommenden Saison eindeutig von unifarbenen Teilen beherrscht. Farben werden zart aufeinander abgestimmt und laufen ineinander über. Die Ausnahme bilden hier jedoch einige Designs, die sich an den klaren Formen des Bauhaustils orientieren. Klare Linien geben der Kleidung einen klassischen Touch und finden sich vor allem im Businessbereich. Unterbrochen wird die Einfarbigkeit im Freizeitlook. Hier findet man Ethno-Muster auf weit schwingenden Kaftanen. Braun-, Beige- und Erdtöne werden mit warmem Rot und Gelb kombiniert. Dazu passen die pflegeleichten Frisuren, die man auf der Berliner Fashion Week zu sehen bekam. Wet-Look, einfache Flechtfrisuren und der altbewährte Pferdeschwanz unterstützen den Trend zur Natürlichkeit in der kommenden Frühjahrs-Sommer-Saison.


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