Petwatch ist wieder online und bleibt es auch! Im August hatte ich die Artikel auf Petwatch und Bulldogge.de offline gestellt. Zu massiv waren die Verleumdungen und Bedrohungen an Leib und Leben gegenüber mir und meiner Familie (einschließlich meiner Hunde) geworden - von so genannten Tierschützern! Mehrere Schergen dieser unter dem Label des "Tierschutzes" agierenden Hundehandelsmafia werden nach zahlreichen zivilrechtlichen Verurteilungen inzwischen auch strafrechtlich verfolgt. Trotzdem: Die Justiz scheint diejenigen zu schützen, die verleumden und Gewalt androhen; man muss wohl erst "mit dem Kopf unterm Arm" ankommen, um von den Staatsanwaltschaften ernst genommen zu werden.
Heimtierindustrie gegen Reformen
Noch ernüchternder ist die Tatsache, dass etablierte TV-Sender, trotz detaillierter positiver Kenntnis solcher widerrechtlichen Aktivitäten, mit führenden Kräften dieser Hundemafia zusammenarbeiten und diese als Tierschützer propagieren. Hier schließt sich der Kreis zu den überaus einflussreichen Werbepartnern, die so manche Tiersendung begleiten. Die großen Agrar- und Tierfutterproduzenten haben ebensowenig ein Interesse an den von Petwatch immer wieder geforderten Tierschutzstandards wie die international agierenden Hundehändleringe. Es geht um einen Markt, der alleine in Deutschland ein Volumen von 5 Mrd Euro pro Jahr hat - die "schwarz" laufenden Geschäfte noch nicht einmal berücksichtigt.
Hauptsache Profit
Im "Schwarzbuch Hund" habe ich nachgewiesen, dass mit dem kranken Hund wesentlich mehr Profit gemacht wird, als mit dem körperlich wie mental gesunden, robusten, langlebigen. Industrie wie auch Veterinäre haben ein objektives Interesse an kranken und zudem möglichst vielen Hunden. Das ist ihr Markt. Dabei ist allerdings entscheidend, dass die Konsumenten in Vertrauen und Convenience Stimmung die industriellen Fastfood-Produkte kaufen, am besten gleich das besondere Rasse-Spezial- oder Diät-Futter. Das heißt natürlich keineswegs, dass nicht der einzelne Züchter, Veterinär oder Futtermittelproduzent wirklich ehrlichen Herzens um gesunde Hunde bemüht ist. Aber es ist eine objektive Gesetzmäßigkeit der Ökonomie, dass der "kranke Hund" mehr Profit abwirft - solange die Halter unkritisch mitmachen. Solche ökonomischen Gesetze wirken elementar und ziehen die entsprechenden Menschen magisch an. Der Profit sprudelt zudem um so leichter, je weniger es Regeln zum Schutz der Hunde gibt. Der Hundemarkt ist vom Gesetzgeber her in der Praxis vollkommen unreguliert. Das so genannte Tierschutzgesetz ist keine Waffe gegen Qualzucht, Inzucht, Zucht mit schweren Erbkrankheiten oder Hundehandel. Es ist totes Recht. Der Profit sprudelt umso besser, je weniger es echte Kontrolle gibt, je intransparenter Hundezucht und Hundhandel agieren können, aber vor allem auch je mehr die Halter, Welpen-Käufer, die Verbraucher wegschauen und im medial propagierten Dünkel hoher deutscher Tierschutzstandards unkritisch konsumieren.
Schon 1978 wies Heiko Gebhardt in seinem Buch "Du armer Hund" auf die Kalkulation der Hundefutterindustrie in Sachen Hundehandel hin: "Auf jeden Versuch, den Hundeboom zu drosseln, wird wütend reagiert. Als der Verband für das Deutsche Hundewesen eine Kampagne gegen den wilden Hundehandel startete, drohten Futtermittelfabrikanten dem Vereinsblatt Unser Rassehund mit Anzeigenstopp."
Die großen Konzerne beobachten ganz genau die Entwicklung des Marktvolumens und sind naturgemäß an einer Ausweitung desselben ständig interessiert. Und so berichten TV-Sendungen wie das von Mars gesponserte HundKatzeMaus jede Woche ausführlich von den guten deutschen Tierschutztaten - Hauptsache der Tatort ist irgendwo anderswo. Begleitet wird dieses Medienmanöver von Promis, Möchtegern-Promis und Show-Tierschützern, getreu dem Motto "Tue Gutes und rede darüber". (Zitat aus "Rassehund am Ende?")
Einziges Marktsegment in der EU ohne Regulierung
Der Hunde- / Pet-Markt und speziell die Hundezucht ist das wohl einzige Marktsegment der EU, das praktisch keinerlei Regulierung unterworfen ist. Dieser Verzicht der sonst so eifrigen Brüsseler und Berliner Bürokratie auf Regulierung ist dem Einfluss der Agar-, Nahrungs- und Vet-Lobby geschuldet. Das trifft ebenfalls die Interessen der Show-Züchter, Vermehrer und Hundehändler, die so faktisch ungestört ihrem Treiben auf Kosten der Hunde nachgehen können. Als die Bundesregierung im Januar 2012 den Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes vorstellte, protestierte der "Verband für das deutsche Hundewesen" und die meisten Hundezuchtvereine gegen das darin enthaltene Ausstellungsverbot für Qualzuchten. Und es dauerte gerade bis zum Herbst, als diese Regelung gestrichen war.
Gesetzeslage: Wer angelt braucht mehr Fachkunde
Wer einen Angelschein haben will, muss sich aus gesetzlicher Sicht wesentlich härteren Prüfungen und Kontrollen unterwerfen als jemand, der Hunde handeln, züchten oder gleich einen Hundezuchtverein gründen will. In Deutschland darf JEDE(R) - ohne irgendeinen Nachweis der Fachkunde, ohne irgendeine echte Kontrolle - Hunde züchten und sogar "Weltverbände" der Hundezucht gründen. Solche Hundezuchtvereine dürfen in eigener Regie Zuchtregeln aufstellen, Championate vergeben und "Papiere" ausstellen - ganz legal und wie gesagt ohne irgendeine behördliche Kontrolle. Über eine exotische Spinne muss exakt Buch geführt, Herkunft, Haltung und Verkauf behördlich gemeldet werden. Für Hundezucht oder Hundehandel gibt es keinerlei solche Pflichten. Das ist eine einzige Schutzzone für sprudelnde Profite und schmutzige Geschäfte auf Kosten der Hunde.
Petwatch - No Surrender!
Ich habe nach Schließung von Petwatch zahlreiche besorgte Mails erhalten, die Verständnis für meine Haltung aber zugleich die Sorge ausdrückten, dass die Hunde eben eine Lobby brauchen, die sich für deren Interessen einsetzt. Ich habe nie mein Engagement für das Wohl der Hunde infrage gestellt. Aber man muss auch die Realitäten und Kräfteverhältnisse anerkennen. Gegen die Macht der Industrie, deren Lobby-Einfluss in Politik und Medien kann man als Einzelperson oder kleine Gruppe nicht bestehen. Entsprechend werde ich versuchen, mit den künftigen Veröffentlichungen auf Petwatch und an anderer Stelle - diesem geschuldet - trotzdem nach besten Kräften weiterhin eine Lobby für unsere Hunde und die besondere Partnerschaft Mensch - Hund zu sein.
In diesem Sinne wünsche ich allen Petwatch-Lesern und -Autoren ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013!
Ihr
Christoph Jung
Heimtierindustrie gegen Reformen
Noch ernüchternder ist die Tatsache, dass etablierte TV-Sender, trotz detaillierter positiver Kenntnis solcher widerrechtlichen Aktivitäten, mit führenden Kräften dieser Hundemafia zusammenarbeiten und diese als Tierschützer propagieren. Hier schließt sich der Kreis zu den überaus einflussreichen Werbepartnern, die so manche Tiersendung begleiten. Die großen Agrar- und Tierfutterproduzenten haben ebensowenig ein Interesse an den von Petwatch immer wieder geforderten Tierschutzstandards wie die international agierenden Hundehändleringe. Es geht um einen Markt, der alleine in Deutschland ein Volumen von 5 Mrd Euro pro Jahr hat - die "schwarz" laufenden Geschäfte noch nicht einmal berücksichtigt.
Hauptsache Profit
Im "Schwarzbuch Hund" habe ich nachgewiesen, dass mit dem kranken Hund wesentlich mehr Profit gemacht wird, als mit dem körperlich wie mental gesunden, robusten, langlebigen. Industrie wie auch Veterinäre haben ein objektives Interesse an kranken und zudem möglichst vielen Hunden. Das ist ihr Markt. Dabei ist allerdings entscheidend, dass die Konsumenten in Vertrauen und Convenience Stimmung die industriellen Fastfood-Produkte kaufen, am besten gleich das besondere Rasse-Spezial- oder Diät-Futter. Das heißt natürlich keineswegs, dass nicht der einzelne Züchter, Veterinär oder Futtermittelproduzent wirklich ehrlichen Herzens um gesunde Hunde bemüht ist. Aber es ist eine objektive Gesetzmäßigkeit der Ökonomie, dass der "kranke Hund" mehr Profit abwirft - solange die Halter unkritisch mitmachen. Solche ökonomischen Gesetze wirken elementar und ziehen die entsprechenden Menschen magisch an. Der Profit sprudelt zudem um so leichter, je weniger es Regeln zum Schutz der Hunde gibt. Der Hundemarkt ist vom Gesetzgeber her in der Praxis vollkommen unreguliert. Das so genannte Tierschutzgesetz ist keine Waffe gegen Qualzucht, Inzucht, Zucht mit schweren Erbkrankheiten oder Hundehandel. Es ist totes Recht. Der Profit sprudelt umso besser, je weniger es echte Kontrolle gibt, je intransparenter Hundezucht und Hundhandel agieren können, aber vor allem auch je mehr die Halter, Welpen-Käufer, die Verbraucher wegschauen und im medial propagierten Dünkel hoher deutscher Tierschutzstandards unkritisch konsumieren.
Schon 1978 wies Heiko Gebhardt in seinem Buch "Du armer Hund" auf die Kalkulation der Hundefutterindustrie in Sachen Hundehandel hin: "Auf jeden Versuch, den Hundeboom zu drosseln, wird wütend reagiert. Als der Verband für das Deutsche Hundewesen eine Kampagne gegen den wilden Hundehandel startete, drohten Futtermittelfabrikanten dem Vereinsblatt Unser Rassehund mit Anzeigenstopp."
Die großen Konzerne beobachten ganz genau die Entwicklung des Marktvolumens und sind naturgemäß an einer Ausweitung desselben ständig interessiert. Und so berichten TV-Sendungen wie das von Mars gesponserte HundKatzeMaus jede Woche ausführlich von den guten deutschen Tierschutztaten - Hauptsache der Tatort ist irgendwo anderswo. Begleitet wird dieses Medienmanöver von Promis, Möchtegern-Promis und Show-Tierschützern, getreu dem Motto "Tue Gutes und rede darüber". (Zitat aus "Rassehund am Ende?")
Einziges Marktsegment in der EU ohne Regulierung
Der Hunde- / Pet-Markt und speziell die Hundezucht ist das wohl einzige Marktsegment der EU, das praktisch keinerlei Regulierung unterworfen ist. Dieser Verzicht der sonst so eifrigen Brüsseler und Berliner Bürokratie auf Regulierung ist dem Einfluss der Agar-, Nahrungs- und Vet-Lobby geschuldet. Das trifft ebenfalls die Interessen der Show-Züchter, Vermehrer und Hundehändler, die so faktisch ungestört ihrem Treiben auf Kosten der Hunde nachgehen können. Als die Bundesregierung im Januar 2012 den Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes vorstellte, protestierte der "Verband für das deutsche Hundewesen" und die meisten Hundezuchtvereine gegen das darin enthaltene Ausstellungsverbot für Qualzuchten. Und es dauerte gerade bis zum Herbst, als diese Regelung gestrichen war.
Gesetzeslage: Wer angelt braucht mehr Fachkunde
Wer einen Angelschein haben will, muss sich aus gesetzlicher Sicht wesentlich härteren Prüfungen und Kontrollen unterwerfen als jemand, der Hunde handeln, züchten oder gleich einen Hundezuchtverein gründen will. In Deutschland darf JEDE(R) - ohne irgendeinen Nachweis der Fachkunde, ohne irgendeine echte Kontrolle - Hunde züchten und sogar "Weltverbände" der Hundezucht gründen. Solche Hundezuchtvereine dürfen in eigener Regie Zuchtregeln aufstellen, Championate vergeben und "Papiere" ausstellen - ganz legal und wie gesagt ohne irgendeine behördliche Kontrolle. Über eine exotische Spinne muss exakt Buch geführt, Herkunft, Haltung und Verkauf behördlich gemeldet werden. Für Hundezucht oder Hundehandel gibt es keinerlei solche Pflichten. Das ist eine einzige Schutzzone für sprudelnde Profite und schmutzige Geschäfte auf Kosten der Hunde.
Petwatch - No Surrender!
Ich habe nach Schließung von Petwatch zahlreiche besorgte Mails erhalten, die Verständnis für meine Haltung aber zugleich die Sorge ausdrückten, dass die Hunde eben eine Lobby brauchen, die sich für deren Interessen einsetzt. Ich habe nie mein Engagement für das Wohl der Hunde infrage gestellt. Aber man muss auch die Realitäten und Kräfteverhältnisse anerkennen. Gegen die Macht der Industrie, deren Lobby-Einfluss in Politik und Medien kann man als Einzelperson oder kleine Gruppe nicht bestehen. Entsprechend werde ich versuchen, mit den künftigen Veröffentlichungen auf Petwatch und an anderer Stelle - diesem geschuldet - trotzdem nach besten Kräften weiterhin eine Lobby für unsere Hunde und die besondere Partnerschaft Mensch - Hund zu sein.
In diesem Sinne wünsche ich allen Petwatch-Lesern und -Autoren ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013!
Ihr
Christoph Jung