OBERWESEL. (gbs/hpd) Nach einer positiven Bilanz für das Jahr 2011 blickt die Giordano-Bruno-Stiftung mit Zuversicht nach vorn. Einige Projekte wie die Kampagnen gegen Staatsleistungen und Konkordatslehrstühle werden weitergeführt, doch wird es 2012 auch neue Themen geben. Wobei sich, so Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon, „humanistisches Engagement keinesfalls in der Religionskritik erschöpfen kann“.
[...] Die Agenda 2012 der Giordano-Bruno-Stiftung ist [...] prall gefüllt: Zum Themenspektrum „Trennung von Staat und Kirche“ will die gbs mit ihren Kooperationspartnern nicht nur die bereits laufenden Kampagnen zur Abschaffung der Staatsleistungen und der Konkordatslehrstühle weiterführen, sondern auch eine Kampagne zur Veränderung des diskriminierenden, kirchlichen Arbeitsrechts starten. Zudem sind Aktionen zum „ärztlich begleiteten Suizid“ sowie zur „sexuellen Selbstbestimmung“ geplant. Ein zentraler Schwerpunkt der Stiftungsarbeit soll 2012 wie auch in den kommenden Jahren im Bildungsbereich liegen: Die gbs will der „weltanschaulichen Manipulation von Kindern und Jugendlichen“ mit Initiativen entgegentreten, die zum Ziel haben, die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie möglichst früh und umfassend in der Schule zu lehren sowie Philosophie und Religionswissenschaft gegenüber dem konfessionellen Religionsunterricht aufzuwerten.
„Gegenüber den Anfangsjahren der gbs, in der die Stiftung fast ausschließlich im Bereich der Religionskritik im engeren Sinne tätig war, hat sich das Themenspektrum enorm erweitert“, erklärte Schmidt-Salomon am Rande des Neujahrsempfangs. „Natürlich müssen wir angesichts unserer begrenzten Ressourcen darauf achten, dass wir uns thematisch nicht verzetteln. Dennoch wollen wir klarmachen, dass sich humanistisches Engagement keinesfalls in der Religionskritik erschöpfen kann. Die Stärke einer säkular-humanistischen, ideologiekritischen Position kann und muss sich auch auf anderen Gebieten erweisen, etwa bei ökonomischen, ökologischen oder pädagogischen Fragestellungen. Es wäre unverantwortlich, diese Themen auszusparen – zumal wir vonseiten der offiziellen Politik in absehbarer Zeit keine ernstzunehmenden Innovationen erwarten dürfen.