2008 - Abgrund

Ich bin alleine, warte am Abgund, springe... in eine bessere Welt
Guten Morgen,
heute wollte ich euch einfach etwas aus meinem bisherigen Leben erzählen.
2007 habe ich eine Lehre als Chemielaborantin angefangen und ich wusste schon ziemlich früh, dass der Betrieb mein Untergang sein wird.
Anfangs war es noch okay, bis auf den Lehrgang direkt zu Beginn(6 Wochen Metallstücke sägen, feilen usw.). Nach 3 Monaten war ich aus der Probezeit und ich wusste schon da, dass es kein Zuckerschlecken wird.
Meine Leistungen waren top, ohne Frage. In der Schule kam ich mit und ich fand auch relativ schnell den Anschluss.
Das Problem warn die Menschen in diesem Betrieb.
Der andere Auszubildende war nicht gerade der Hellste und seine Leistungen waren 90% der Zeit unter aller Kanone.
Die Arbeitskollegen von mir fingen an ihn nach der Probezeit zu schikanieren, aber ihm war es egal. Er wehrte sich nicht.
Da das Spiel also langweilig wurde, wurde ich zum Opfer.
Ich musste plötzlich wie ein ausgelernter Laborant arbeiten und dann auch noch für zwei Personen. Nach ungefähr 8-9Monaten musste ich die Aufgaben aus der Abschlussprüfung(nach 3 1/2 Jahren Ausbildung ist die) nahezu perfekt können.
Das Labor musste ich fast jeden Freitag putzen. Das heißt Staubwischen, Tische säubern, kehren und putzen im Akkord.
1-2Mal die Woche war Schule, vieles mussten wir uns auf Grund des Lehrermangels und des abartig hohen Niveaus selbst beibringen. Durch die Arbeitszeiten habe ich oft die Nächte durchgemacht, damit ich wenigstens noch gute Noten habe.
Aber irgendwann kam der Punkt, wo ich nicht mehr konnte.
Der fehlende Rückhalt daheim, im Freundeskreis und dann auch noch das Mobbing waren einfach irgendwann zu viel.
Täglich habe ich gehört, wie schlecht ich doch sei, ich wäre für alles zu dumm und wäre viel zu langsam. Ich war der Sündenbock von allen.
Mein damaliger Chef meinte, er könne nichts gegen so ein Verhalten tun.
Einen Betriebsrat gab es nicht und die Kammern meinten, so ein Verhalten wäre heutzutage normal.
Irgendwann sackten natürlich auch meine Leistungen ab.
Aber was sollte ich tun?
Findet mal eine neue Stelle im Mai/Juni, mit einem schlechten Zeugnis und einer abgebrochenen Ausbildung.
Die zugeteilten Aufgaben wurden immer extremer. Ich konnte nicht das leisten, was sie verlangten. Wie soll ich auch für zwei Menschen arbeiten und dann auch noch auf einen Menschen aufpassen?! Der andere Azubi sollte nämlich von mir beaufsichtigt werden, er durfte keine Fehler machen.
Im Juli fand die ganze Sache ihren Höhepunkt. Ich ging täglich weinend nach Hause und ich glaube, ich habe selten so lange geweint.
Das Mobbing wurde immer extremer, die Aufgaben immer unmöglicher und alles lief aus dem Ruder.
Ich wurde für die Dinge bestraft, für die ich nichts konnte.
Ich musste teils 9 Stunden am Tag arbeiten.
Im Juni sprach ich einige Lehrer darauf an.
Die redeten mit meinem Betrieb.
Es änderte sich nichts.
Der Chef von mir ging hin, redete auf mich ein und wollte mich kündigen.
Ich wurde so unter Druck gesetzt, dass ich irgendwann auch gekündigt habe.
Ich habe mich selbst degradiert und ich habe es bereut.
Ich habe mir selbst damit schrecklich weh getan und ich weiß noch, dass ich ganze zwei Monate mich in den Schlaf geweint habe, wenn ich überhaupt schlafen konnte.
Im August unterschrieb ich den neuen Vertrag.
Ich wurde als Auszubildende(Chemielaborjungwerkerin) eingestellt.
Ein Job ohne Zukunft.
Eine billige Arbeitskraft.
Ich musste von Null anfangen.
Das erste Lehrjahr ist nichtig und ich habe Angst vor den Fragen.
Was soll ich meinem zukünftigen Arbeitgeber denn einmal sagen?
Die Wahrheit?
Im Zeugnis steht, dass der Vertrag auf eigenem Wunsch geändert wurde.
Das stimmt so nicht.
Absolut nicht.
Ich bin überqualifiziert, zu gut für den Job.
Durch die Schikane des Prüfers wurde mir die Ausbildung als "Chemielaborantin" verwehrt.
Der Prüfer wusste von dem Mobbing und er wusste auch, dass ich zur Vertragsänderung gezwungen wurde.
Um es zu schreiben: das Abitur jetzt mache ich nicht freiwillig.
Irgendetwas muss ich tun.
Eine neue Ausbildung konnte ich nicht machen.
Und jetzt wo ich beide Handgelenke kaputt habe, ist die Schule auch nur noch eine Sache der Zeit.
Ich weiß nicht, inwiefern ich die jetzt noch weiter machen kann.
Aber ich versuche zu kämpfen.
Ich möchte nicht aufgeben.
Ansonsten hätten die Leute recht, mit dem was sie damals meinten.
Danke fürs durchlesen. Das musste einfach einmal niedergeschrieben werden.
Viele Grüße

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