Guten Morgen ihr Lieben,
wow diese Woche ist wirklich viel los auf dem Blog. Das war so gar nicht geplant denn ich will euch ja nicht überhäufen mit so vielen Texten aber es ergab sich einfach so. Heute bin ich schon wieder dran euch 20 Tatsachen über einer lieben Kollegin vorzustellen.
20 Tatsachen über das Leben mit einem Schreikind
2. Mit dem umgangssprachlichen Begriff Schreibaby werden Kinder bezeichnet, die übermäßig häufig und lange („exzessiv") schreien, obwohl hierfür kein Grund ersichtlich ist. Experten sprechen von der 3er-Regel, die besagt, dass es sich um exzessives Schreien handelt, wenn das Baby:
-mindestens an 3 Tagen pro Woche
-über 3 Stunden täglich schreit und
-dieses Verhalten länger als 3 Wochen anhält (Quelle: www.schreibabys.info)
3. Ida schrie fast jeden Abend 4 Stunden am Stück! Von 20 bis 24 Uhr. Die Tage, an denen sie nicht schrie kann ich an 2 Händen abzählen und meist hing sie statt zu schreien, dann stundenlang an meiner Brust.
4. Da keiner unserer Familienmitglieder in unserer Stadt wohnte, bekam ich als erste Reaktion von allen:"Ach, Babies sind abends sehr unruhig!" Meine Vermutung wurde absolut nicht Ernst genommen.
5. Das verunsicherte mich nicht nur damals sehr, sondern erst seit meine zweite Tochter geboren wurde kann ich sicher sagen, dass Ida ein Schreikind war.
6. Ich war gerade zu den Schreistunden fast immer allein, weil mein Mann arbeiten musste.
7. Einmal besuchte uns meine Schwiegermutter. Sie bekam das 4 Stunden Geschrei direkt mit. Trotzdem hörte ich sie am nächsten Tag am Telefon zu ihrem Mann sagen:"Nein, es ist nicht so schlimm. Es ist kein Schreibaby!" Das kann ich ihr bis heute nicht verzeihen.
8. Unsere Familien weigerten sich wahrscheinlich deshalb so lange, das Schreikind „beim Namen zu nennen", weil sie diesem kleinem Baby keinen Stempel aufdrücken wollten. Mir tat es aber gut. Ich konnte es besser akzeptieren, als wir sagen durften:"Wir haben ein Schreibaby"
9. Ich vermutete schon mit 6 Wochen, dass Ida eine Blockade im Rücken hat, weil sie einfach nicht auf dem Rücken schlafen wollte und jede Fahrt mit Kinderwagen ein Horrortrip war.
10. Meine Hebamme sagte, ich soll nochmal schauen, ob sie nicht doch auf dem Rücken schlafen kann. Und prompt schlief sie an genau an diesem Tag - und nur an diesem Tag - auf dem Rücken.
11. Es dauerte weitere 4 Wochen, bis ich den Termin beim Osteopathen machte.
12. Wenn Ida schrie, versuchte ich alles, von schuckeln, schauckeln, wippen, pucken, baden bis nackt ausziehen und viel Körperkontakt, nichts half.
13. Das wichtigste für ein Schreikind ist, dass die Mama ruhig bleibt. Wenn dein Körper aber gerade Hormone ausschüttet und dir signalisiert „Du MUSST jetzt etwas tun", ist es nicht leicht ruhig zu bleiben. Ich schwitzte jeden Abend wie nie zuvor, weil mein Körper mir Stress machte.
14. Manchmal gelang mir das ruhig bleiben gar nicht. Dann legte ich das Baby auf den Boden, verließ den Raum und schrie selbst in ein Kissen.
15. Wenn es mir gelang, half mir der Gedanke, dass das Einzige, was ich für mein Kind tun konnte, war: Für das Baby da sein!
16. Wenn sie sich einschrie, dann puckte ich Ida manchmal, weil ich wusste, dass sie das noch mehr aufregen würde und sie dann, wenn ich sie auswickelte, weniger schreien würde.
17. Wir bekamen sofort einen Termin beim Osteopathen, denn der nahm uns mit unserem Schreikind sehr Ernst!
Ida hatte das KISS-Syndrom, verursacht, durch eine wahnsinnig schnelle Geburt (3 Presswehen) hatte ihr Hinterkopf etwas abbekommen und erschwerte ihr das drehen des Köpfchens nach links. Sie sah immer aus wie ein C, so dass wir sie oft „Cida" nannten. Ab dieser Diagnose wurden wir auch von unseren Familien ernst genommen.
18. Ich habe mir oft gewünscht, ich hätte auf den Besuch beim Osteopathen nach 6 Wochen bestanden und mich nicht unsicher machen lassen. Als erstmalige Mutter musste ich erst lernen, dass ich meinen Instinkten besser vertrauen kann, als allen Fachleuten, die immer nur eine Momentaufnahme des Babies sehen.
19. Nach 12 Wochen war der Spuck endlich vorbei und mein Baby weinte nicht mehr so viel. Ich verfluchte alle, die mir sagten, ich solle die erste Zeit geniessen, denn es war ein Kampf und kein Genuss. Dennoch hat diese Zeit mich an meine Tochter geschweisst!
20. Sie ist kein Schreikind mehr, aber ich kann das Schreikind in ihr immer noch gut erkennen. Wenn sie trotzig wird, wenn sie ihren Willen durchsetzten will, wenn sie mit mir streitet, dann kann ich diese unfassbare Ausdauer und Beharrlichkeit noch immer klar erkennen.
Liebe Katja, vielen Dank, dass Du uns einen kleinen Einblick gegeben hast. Ich stelle mir das wirklich sehr kräftezehrend vor. Eltern gelangen wirklich an ihre Grenzen und es ist sehr sehr schade, dass viele es nicht ernst nehmen. Aber wie Du es schon sagst. Die Instinkte die man hat, denen kann man meistens vertrauen und eigentlich ist es so gut, dass wir, die Familienblogger, dazu stehen, dass man beim 1. Kind es eben oft nicht tut. Unserem Rat kann man da eigentlich sehr gut trauen, denn wir schreiben wie es uns ergangen ist.
Der Prinz hatte auch 16 Wochen lang Krämpfe(Koliken nannten es einige) und er war schnell überreizt und hatte starke Schmerzen. Für mich waren diese 16 Wochen wirklich sehr sehr schlimm und von seinem Befinden zu der Zeit spreche ich erst gar nicht. Wir rannten sofort zum Arzt und wurden so oft belächelt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Schreibabies gemacht? Hattet ihr Beistand und Unterstützung?
Habt auch ihr Lust bei den 20 Tatsachen über mitzumachen? Dann schreibt mir oder schaut bei meiner lieben Partnerin Jessi von Feiersun vorbei. Dort geht es übrigens in 2 Wochen wieder weiter.
Eure Glucke
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.