Mit diesem Coup hat der Schweizer Lyrik-Editor Urs Engeler alle überrascht. Die Skeptiker glaubten an seinen allmählichen Rückzug, als der poesiebesessene Lyrik-Vermittler kürzlich nach zwanzig Jahren seine exzellente Zeitschrift „Zwischen den Zeilen“ einstellte. Nun zeigt es sich, dass der mittlerweile in Solothurn ansässige Engeler eine hervorragende Alternative buchstäblich aus dem Hut gezaubert hat.
Seine neue Zeitschrift nennt sich „Mütze“, und sie folgt in der technischen Ausstattung wie der Distribution über das Internet dem Konzept der von Urs Engeler 2010 begonnenen „roughbooks“Reihe, die mittlerweile Titel von Autoren wie Tim Turnbull, Elke Erb, Ulf Stolterfoht, Michael Stauffer oder Konstantin Ames umfasst.
Diese neue „Mütze“ setzt man sich gerne auf, belebt sie doch den Kopf mit aufregenden Texten. Das verdankt sich auch einer neuen thematischen Offenheit. Die „Mütze“ versteht sich als „literarische Zeitschrift“ nicht nur für die Königsdisziplin Lyrik, sondern für alle Gattungen. / Michael Braun, Tagesspiegel
Mütze 1.
Urs Engeler, Obere Steingruppenstr. 30, CH-4500 Solothurn. 52 Seiten. Einzelheft
6 €, Jahresabonnement 25 €.
www.muetze.me
Inhalt:
- #1 / Seite 32-51 / Günter Plessow / William Faulkner / Absalom, Absalom!
- #1 / Seite 30-31 / Simone Kornappel / 3 Gedichte
- #1 / Seite 19-29 / Holger Fock / Pierre Guyotat / Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten
- #1 / Seite 7-18 / Dagmara Kraus / 7 Gedichte von Tim Turnbull
- #1 / Seite 1-6 / Werner Hamacher / Brouillon zu einer Phantasie über Feuer und Sprache / Pour Saluer Jean Daive