Gedichte von 26 hebräischen Dichtern wurden in den Lehrplan aufgenommen – das Unterrichtsministerium spricht von einer “radikalen Umwandlung”.
Der gesamte Lehrplan vom Mittelalter bis zum späten 20. Jahrhundert wurde geändert, am radikalsten aber für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Bisher wurden aus dieser Epoche nur 7 Dichter behandelt: Erez Biton, Haim Gouri, Natan Zach, Zelda, Yehuda Amichai, Dan Pagis und Dahlia Ravikovitch. Doch mit Beginn des neuen Schuljahrs im September kommen 23 hinzu.
Neu hinzugekommen sind Avraham Halfi, Nurit Zarchi, T. Carmi, Meir Wieseltier, Avot Yeshurun, Yitzhak Laor, Rachel Halfi, Agi Mishol, David Avidan, Ronny Someck, Yona Wallach und Shimon Adaf. Zum erstenmal steht auch ein – hebräisch geschriebenes – Gedicht einer arabischen Dichterin auf dem Lehrplan, Nidaa Khoury. Hinzugekommen ist auch ein ursprünglich Jiddisch geschriebenes Gedicht von Avraham Sutzkever, das Benjamin Harshav ins Hebräische übersetzte.
“Wir ermöglichen es Lehrern, den Fokus von den Klassikern auf Zeitgenossen zu lenken”, sagte ein Sprecher des Ministeriums.
Geändert wurde auch die Methode des Lyriklehrens. Bisher mußten die Lehrer je ein Gedicht der sieben Dichter behandeln. Jetzt wird die Lyrik der neueren Zeit Gegenständen zugeordnet: “Identitäten”, “Was ist Liebe?”, “Im Land Israel leben” und “Lyrik im Gefolge des Holocaust”. / Talila Nesher, Haaretz 7.8.