20. Harald Gerlachs Porträtgedichte

Von Lnpoe

Selbst wenn Harald Gerlach nicht mehr als diese 100 Porträtgedichte hinterlassen hätte, wäre er ein bedeutender Lyriker zu nennen. Diese Sammlung ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus einem überaus umfangreichen Werk, das Gedichtbände, Romane und Dramen ebenso umfasst wie zahllose Essays und Radiofeatures.

Geordnet ist der von Bettina Olbrich (Leimen) und Ulrich Kaufmann (Jena) kompilierte und herausgegebene Band nicht in der Reihenfolge der Entstehung der Texte, sondern – das ist ein legitimes Verfahren – nach den Lebensdaten der Porträtierten. Den Auftakt bildet daher ein Gedicht auf Pontius Pilatus und den Abschluss ein autobiografisch-surreales Porträtgedicht, das mit einem Vers ausklingt, der auch dem Buch den Titel lieh: „aber du der ich / war“. Es finden sich ferner Texte auf Luther, Shakespeare,Johann Christian Günther, Johann Gottfried Seume, Schiller, Hölderlin, Bettina von Arnim,Nietzsche, Brigitte Struzyk und Wulf Kirsten. All diese und viele weitere Persönlichkeiten waren für Harald Gerlach Weggefährten im Geiste.

„aber du der ich war“ ist ein gewichtiger Gedichtband, der einen Beitrag leistet, dass man sich auch künftig an Harald Gerlach und seine Dichtung erinnert. / Thüringische Landes-Zeitung

Harald Gerlach: aber du der ich war. 100 Porträtgedichte aus drei Jahrzehnten. Hrsg. vonBettina Olbrich und Ulrich Kaufmann. Wartburg-Verlag, Weimar, 151 S., 16 Euro