Vor zwei Wochen habe ich darüber berichtet, dass ich mich testweise nach Paleo ernähre. Anhänger dieser Form der Ernährung berichten unter anderem von einem erholsameren Schlaf und mehr Energie. Und das kann man gerade mit einer Angststörung sehr gut gebrauchen.
Zudem soll diese Ernährung zu einem besseren Allgemeinbefinden führen und eine stimmungsaufhellende Wirkung entfalten. Alles, was letztlich zu einer Verbesserung des Allgemeinwohls und der Stimmung führt, ist Gift für Angstzustände und Panikattacken.
Das war der Anlass für mich, in diesem Blog, in dem es hauptsächlich um Themen wie Angststörung, Burnout-Syndrom, Angst und Panikattacken geht, über Paleo zu schreiben.
Weitere Informationen dazu, was Paleo eigentlich ist, warum ich das mache und warum sich eine Ernährungsumstellung günstig auf eine Angststörung auswirken kann – das alles erfährst Du in diesem Artikel.
Jetzt wollen wir darüber sprechen, wie es mir in den ersten zwei Wochen ergangen ist. War die Umstellung schwer und vor allem: Fühle ich mich schon besser?
Wie waren die ersten 2 Wochen mit Paleo?
In einem Satz: Leichter als befürchtet und schwerer als es sein müsste.
Es ist schon krass, worauf man im Gegensatz zu meiner vorherigen Ernährung verzichtet. Nudeln und Pizza sind eigentlich meine Leibspeise, aber es ist noch viel mehr, was man nicht isst, wenn man sich nach Paleo-Art ernährt. Aber der Reihe nach.
Kein Zucker, kein Problem
Den Verzicht auf Zucker hätte ich mir schwerer vorgestellt, habe ich doch allabendlich Schokolade, Gummibärchen und Chips gegessen. Das fehlt mir kaum.
Stattdessen esse ich abends eine kalte Platte bestehend aus Tomaten, Oliven, Kohlrabi und etwas Käse. Richtig lecker und vor allem gesund (wenn man den Käse mal außen vorlässt).
Und ein paar Nüsse dürfen es auch sein. Man rät zu einer Handvoll, bei mir sind es auch mal zwei. Dabei variiere ich: Mal Hasel- oder Erdnüsse, mal Pistazien, Mandeln oder Cashewkerne. Auch wenn Nüsse recht viel Fett enthalten, ist eine Handvoll ohne Zweifel gesund.
Hin und wieder hätte ich schon Lust auf ein Stück Schokolade, einen Schluck Cola oder etwas Ketchup zum Putensteak. So richtig schwer fällt mir der Verzicht aber nicht.
Keine Getreideprodukte zu essen gestaltet sich schwieriger
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Getreideprodukte zu mir genommen habe. Dabei stellte das Frühstück die größte Herausforderung dar.
Kein Brot, keine Brötchen, kein Müsli, keine Cornflakes. Ja, was frühstücken wir dann?
Drei Mal gab es bisher ein Gemüseomelett (richtig lecker und nahrhaft). Aber das kann man ja auch nicht jeden Tag essen. Deshalb gibt es auch mal Naturjoghurt mit Früchten wie Erdbeeren und Heidelbeeren.
Wir haben mit Waffeln nach Paleo-Art mit Früchten (die waren ganz lecker) experimentiert und Brot gebacken. Das erste Brot wurde mit Kokosmehl gebacken und schmeckte uns gar nicht.
Mittlerweile sind wir beim dritten Brot angelangt, welches aus Mandeln, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Eier, Quark, Salz sowie einem Esslöffel Dinkelmehl und Dinkelkleie besteht. Ja, ich weiß, auch Dinkel ist ein Getreide. Man möge mir diese Sünde verzeihen.
Dieses Brot ist auch wirklich lecker.
Wir essen aus beruflichen Gründen abends warm. Ansonsten habe ich über den Tag immer mal etwas Kleineres in mich hineingestopft: Einen Pudding, Milchreis, ein Snickers, eine Banane oder mal ein Brot.
Das meiste fällt davon jetzt weg und ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich orientierungslos vor der offenen Kühlschranktür stehe. Mittlerweile mache ich mir vormittags etwas Gemüse fertig, das ich zwischendurch essen kann: Kohlrabi, Möhren, Paprika.
Das funktioniert einigermaßen.
Abends – unser richtiges Essen – ist das kleinste Problem. Das Essen schmeckt eigentlich immer lecker. Mir fehlt auch selten etwas. Kartoffeln sind in der Paleo-Ernährung umstritten und so haben wir nur einmal darauf zurückgegriffen.
Ansonsten haben wir diese durch Süßkartoffeln ersetzt. Ehrlich gesagt habe ich dieses Gemüse zum ersten Mal gegessen. Schmeckt richtig gut und ist richtig gesund (beugt zum Beispiel Diabetes vor).
Glücklicherweise zieht meine Freundin dabei mit. Ohne den Partner wäre das Ganze sehr kompliziert. Vor allem dann, wenn der Partner in der Regel kocht.
Aller Anfang ist schwer, aber mittlerweile haben wir uns ganz gut eingerichtet. Und trotzdem fehlt mir ein richtiges Brot, ein Brötchen, Nudeln oder Pizza.
Kochbuch zwingend notwendig
Wenn Du Paleo ausprobieren möchtest, ist ein Kochbuch Pflicht. Wir sind am ersten Tag vollkommen orientierungslos durch den Supermarkt gelaufen und haben uns anschließend sofort folgendes Kochbuch gekauft und soeben noch dieses Paleo-Kochbuch bestellt.
Ein Kochbuch kann ich jedenfalls nur empfehlen.
Paleo ist gesund
Zucker ist sicher nicht gesund. Das wissen wir alle. Vollkommen egal, ob Getreideprodukte tatsächlich so ungesund sind – es steht fest, dass Paleo gesund ist.
Erst jetzt wird mir klar, was für eine Menge Getreide wir Tag für Tag verputzen. Fällt das weg, muss diese Lücke gefüllt werden. Und das macht man vor allem durch Gemüse und Obst.
Wir haben viel mehr Gemüse und Obst im Haus als früher. Unser Essen ist bunter und bunt ist gesund!
Allein deshalb ernähren wir uns momentan mit Sicherheit gesünder.
Paleo ist teuer
Getreide (zumindest das gängige) ist billig und macht satt. Das sind die Gründe dafür, weshalb die Menschheit Getreide überhaupt anbaut.
Um satt zu werden, müssen wir weit mehr Gemüse und Obst kaufen, was deutlich teurer ist. So haben wir in den letzten zwei Wochen knapp 50 % mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben als zuvor, was ziemlich happig ist.
Letztlich kostet Qualität ihr Geld und Gemüse und Obst sind sicher von größerer Qualität für unsere Gesundheit als Brot und Nudeln.
Wie fühle ich mich?
Das wichtigste ist für mich bei diesem Experiment, wie ich mich fühle. Mein Ziel war es, dass ich mich fitter fühle und mehr Energie habe.
Und ich bin tatsächlich nicht mehr ganz so müde. Man kann innerhalb von zwei Wochen sicher keine Wunder erwarten und muss abwarten, inwiefern die gesteigerte Energie mit der Ernährungsumstellung zusammenhängt.
Geschadet hat mir Paleo bisher sicher nicht. Noch aber läuft das Experiment 4 Wochen und ich werde weiter berichten.
Eines kann ich aber schon jetzt sagen: Ich kann Dir ans Herz legen, Paleo zu testen. Wenn man den Erfahrungsberichten vieler anderer Glauben schenkt, hat die Ernährungsumstellung einen positiven Einfluss auf ihr Wohlbefinden.
Alles, was dazu beiträgt, dass Du Dich besser fühlst, wirkt der Angststörung entgegen. Daher spielt es auch keine große Rolle, wie Paleo auf mich persönlich wirkt. Wichtig ist nur, ob es Dir etwas bringt und das findest Du nur heraus, wenn Du den Test wagst.
Also trau Dich!