2. Morgenrot! Klabund!

Er war einer der bekanntesten und wohl auch meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Die Nationalsozialisten haben seine Bücher, seine Lyrik, die Chansons, Romane und Theaterstücke verboten. Sie löschten die Erinnerung an ihn und sein überbordendes Œuvre gründlich aus.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Klabunds Heimatstadt, „nebelhaft in Tau gebettet / An der Grenze Schlesiens und der Mark“, wie er in der „Ode an Crossen“ gedichtet hatte, dem Erdboden nahezu gleich gemacht. Mit ihr sein Grab auf dem Friedhof auf der Anhöhe über dem Fluss. Am 9. September 1928 hatte Gottfried Benn hier die Totenrede gehalten, erinnert an den jungen Freund, der am 14. August, im schweizerischen Davos an den Folgen einer Tuberkulose gestorben war.

Seit der Jugend hatte Alfred Henschke die Krankheit in sich getragen. Vielleicht schrieb er deshalb wie ein Besessener. Mit seinem ersten von sage und schreibe 76 Büchern, dem Lyrikband „Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!“, und einigen erotischen wie „gotteslästerlichen“ Gedichten in Alfred Kerrs Zeitschrift „Pan“ war er 1913 auf einen Schlag bekannt geworden. / Martin Stefke, Märkische Allgemeine

Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Berlin-Mitte. Bis 9. Januar, täglich 10-22 Uhr.



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