Das Rattern eines Zuges. Weizman sitzt auf einem Bett. Im Halbdunkel. Er lauscht auf das Tatacktatacktatack. Das holpernde Geräusch entfernt sich. Er ist wieder allein. Zieht an einer Zigarette. Denkt darüber nach, ob er überhaupt raucht.
Ich bin nicht hier, denkt Weizman. Ich hänge in einem Traum. Meinem Traum.
Blutrotes Neonlicht. Er würde gerne aufstehen, um den Vorhang vor das Fenster zu ziehen. Aber er weiß, ohne es probiert zu haben, dass es nicht viel bringen würde. Also bleibt er sitzen. Raucht. Die Beine sind angewinkelt. Er kaut zischen den einzelnen Zügen an seiner Unterlippe. Er könnte sich in den Arm zwicken. Wach werden. Aber was würde das bringen? Er wäre zurück. Er würde eine banale Situation gegen eine andere austauschen.
Vielleicht kann ich den Traum beeinflussen, denkt er. Ich könnte mir eine Frau aufs Zimmer bestellen. Mehrere Frauen.
Er grinst ins Zimmer hinein. Schließt dann die Augen. Wie sollte sie aussehen? Und schon wird wieder alles kompliziert. Schwarze Haare, denkt er. Dunkle Augen. Unergründliche Augen. Augen wie eine Öllache.
Er zuckt zusammen. Jemand hat an seiner Tür geklopft.
„Martin!“, schreit eine dunkle, rauchige Stimme.
Er kennt diese Stimme.
Nicht sie, denkt er. Ich träume. Sie kann hier nicht auftauchen. Ich bin noch immer in einem Traum.
Und wieder: „Martin!“
Vielleicht ist es bereits früher Morgen und sie rüttelt an ihm. Will ihn wecken. Er wird die Tür öffnen müssen. Ob er will oder nicht. Er sieht zum Fenster rüber. Er könnte fliehen. Tiefer in den Traum hinein fliehen.
Sie klopft schon wieder. Er wird eine Entscheidung treffen müssen. Er steht auf.
„Ich komme ja!“, ruft er, um sich Zeit zu verschaffen.
Er sieht sich um. Keine Jacke nichts. Rüber zum Fenster. Er öffnet das Fenster. Ein Geruch nach verbranntem Fett. Er könnte es schaffen. Vielleicht sogar mit einem Sprung. Er wird es tun.
Verdammt, ich werde es tun.
Er kichert.
Er wird in seinem verfluchten Traum verschwinden.
Jetzt!