Auf Facebook gab es eine kleine Diskussion zu Besucherzahlen von Blogs, die mich dazu bewegt hat wieder einmal in meine Statistik zu schauen. Ich behaupte ja gerne, dass mir das alles nicht so wichtig ist. Stimmt nur zum Teil. Natürlich möchte ich auch gelesen werden, auch wenn ich zuerst für mich selbst schreibe. Neben den Kommentaren als aktive Feedbackform sind die Zahlen ein passive Rückmeldung. Weniger über die Qualität der Beiträge als mehr über das Interesse an den jeweiligen Themen.
2006 habe ich begonnen zu bloggen. Im Archiv sieht man sehr gut wie viele Beiträge ich jeweils veröffentlicht habe. 2006 wurde es jedes Monat mehr, 2007 war ich über das gesamte Jahr verteilt sehr mitteilungsbedürftig und 2008 ging es stetig abwärts. In den letzten fünf Jahren gab es nur wenige Monate an denen ich mehr als zehn Beiträge veröffentlicht habe. Das muss nicht bedeuten, dass ich auch weniger geschrieben habe. Seit 2008 bin ich auf Twitter (Archiv) und habe dort meist mehr geschrieben als zuvor in Blogposts. Ebenfalls wurden meine Beiträge wesentlich länger, sodass ein Artikel aus den letzten Jahren fünf bis zehn aus der Zeit um 2009 entspricht. Aber auch damals gab es immer wieder ausführlichere Beiträge. Irgendwann möchte ich mir einmal die Datenbank vornehmen und eine tatsächliche Mengenauswertung machen. Da sollte mir der aktuell besuchte XML-Kurs in der Uni zu Gute kommen.
Nun habe ich ein ungefähres Gefühl zur Veröffentlichungsfrequenz auf dem Blog. Aber wie verhält sich das im Vergleich zu den Besuchern?
Google Analytics meint, dass ich bis 2008 fast keine Besucher hatte. 20-100 pro Tag. Mehr als nichts und ein gewisses Wachstum ist auch feststellbar gewesen. Ab Mitte 2008 ging es dann stark aufwärts und 2009 war das gesamte Jahr ziemlich gut. Etwa 1000 Besucher jeden Tag. Das doppelte an guten Tagen. Juni 2010 bis März 2011 hatte ich die Nase voll von Statistiken und wollte mich aufs Bloggen selbst konzentrieren. Schließlich war es immer noch mein persönlicher Blog ohne Gewinnabsichten. Der Traffic ging etwas zurück und ist seitdem ziemlich stabil bei 300-500 Besuchern pro Tag. An einzelnen Tagen, wenn ich etwas veröffentlicht habe, das auf großes Interesse traf, besuchten bis zu 6000 Menschen den Blog.
Da ich nur alle paar Wochen einen Beitrag veröffentliche, aber die Besucherzahlen ziemlich konstant sind, kann man bereits erahnen, dass der Großteil über Suchmaschinen kommt und alte Beiträge abruft.
Content Drilldown. Aufgrund meiner URL-Struktur kann ich so sehr einfach feststellen aus welchem Jahr die beliebtesten Beiträge stammen. Die Beiträge von 2008 und 2007 sind zusammen für 60% des Traffics der gesamten Zeit verantwortlich.
Beschränke ich den Zeitraum auf das letzte Jahr (19.4.13-19.4.14) ändert sich das Bild. 2008, dessen Inhalte zuvor alles überschattet hat, ist mit nicht einmal 3% des Traffics unwichtig geworden. Die aktuellen Beiträge (2013 und 2014) sind tatsächlich für den jeweiligen Zeitraum wichtiger. Aber dann ist da auch noch 2007 was mit fast 50% wieder eine Vorherrschaft einnimmt. Projects sind keine Blogbeiträge an sich, sondern Projekte wie etwa Blognetz. Geht man eine Ebene tiefer, sieht man dass ein einziger Blogbeitrag aus 2007 für 98% des Traffics verantwortlich ist. Hilfe zu einem Computerproblem, das wohl immer noch sehr häufig ist. Und unter der Woche doppelt so häufig auftritt als am Wochenende. Ich kann sogar Feiertage ablesen.
Ich bleibe bei der These, dass persönliche Blogs bei den meisten Beiträgen nur sehr wenige Menschen erreichen. Und dass das vollkommen in Ordnung ist.
Die 1000 meistbesuchten Beiträge des Blogs in ein Diagramm gepackt (Vertikal: Besucher, Horizontal Ranglistennummer). Manche sprechen vom Longtail. Ich bin mir nicht sicher, ob dies der richtige Ausdruck ist, weil der Longtail auch zusammenaddiert nicht auf den Traffic der Top-Beiträge kommt. Aber Traffic hat. Ab Platz 71 sind die Besucherzahlen dreistellig. Ab Platz 370 zweistellig. Die letzten 440 Plätze haben jeweils weniger als 50 Besucher.