Jeder hat wohl die folgenden Leitsätze :
KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE
aus dem weltbekannten Roman schon einmal vernommen. Es handelt sich hier um eine Erzählung einer tragischen Romanze in einem totalitärem System. Der Protagonist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der Partei, sowie Angestellter in einer Unterabteilung im Minesterium für Wahrheit, bringt sich durch eine Liebesbeziehung und dem innerlichen Drang gegen eine unmoralische und unethische Gesellschaft Widerstand leisten zu wollen in Gefahr und wird schließlich als Gedankenverbrecher gefasst. Er wird schwersten Foltermethoden unterzogen und ebenso wird sein Hass auf die Partei und den Großen Bruder durch eine Gehirnwäsche bereinigt. (Eine ausführliche Inhaltsangabe auf Wikipedia:1984)
Das Werk passte damals hervoragend in die Zeit des kalten Krieges, um den Angst und Schrecken des damaligen Feindbildes, dem Kommunismus zu fördern. Doch was wäre, wenn der Kommunismus viele Gesichter hätte?
Totalitäre Staats- und Regierungsformen können sich durch vielerlei Facetten abschirmen oder tarnen, aber letztendlich haben alle typische Merkmale, die ein menschenverachtendes System aufzeigen. In der Regel geschieht dies durch zentralistische Regierungsformen, welche Politik, Justiz, Medien und die Wirtschaft eng miteinander verbandeln. Durch sukzessive Schritte, die oft durch Katalysatoren wie "Anschläge unter falscher Flagge" zügigst voran getrieben werden können, werden Menschenmassen durch Angst, Haß und Feinbilder unbemerkt dirigiert und nach den Wünschen Dritter gelenkt.
Durch weitere gekonnte Ablenkung wie "Brot und Spiele" (moderner: "Tittytainment") oder eben gesellschaftlichen Zwängen, wie der stetige Kampf ums Überleben, die finanzielle Situation, gesellschaftlicher Stand und Ansehen, lassen somit einen Wandel der Gesellschaft über Generationen geschehen, der zuvor als unmöglich erschien! Was heute noch als unmoralisch und undenkbar betrachtet wird, kann in innerhalb von 10 - 20 Jahren, also innerhalb einer Generation, möglich gemacht werden und auf einmal sind die Werte verdreht. Plötzlich ist Schwarz nun Weiß, doch keiner will/kann es sehen.
Die Psychologie der Massen und die Formnen von Propaganda sind enorm mächtige Werkzeuge und in den Händen der falschen Leute verursachen sie nichts als Leid und Elend! Das können unsere Vorfahren wohl am Besten berichten.
Die Intriganz, das Ausspielen einzelner Gruppen, der Umgang mit oppositionellen Bewegungen und die Vielzahl von Phasen und Strategien sind dabei unübertroffen und haben im Laufe der Geschichte eine erschreckende Präzision erreicht. Das entscheidende ist eben das richtige Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Daumenschrauben. So können selbst Rückschläge verkraftet werden und dennoch wird die Große Agenda unbemerkt fortgesetzt.
Doch auch wie in dem Utopieroman George Orwell, kann die Geschichte völlig verdreht werden, Papier ist geduldig, aber was ist am Ende wahr?
Dazu noch die folgenden Posts, die die letzten Gedankengänge verständlicher darlegen sollen:
Oliver Janich im Interview bei Infokrieg zu Elemente der Propaganda
Rote Lügen in grünen Gewand
Die Staatsmatrix
Wer wollte den Krieg
Hörbuch 1984
Um die Absicht und Intention eines Autors besser nachvollziehen zu können, sind Informationen zur Biografie stets hilfreich.
George Orwell | Der Ruf nach Freiheit (Dokumentation)
Videobeschreibung: In der Dokumentation des preisgekrönten schottischen Regisseurs Mark Littlewood werden Leben und Werk George Orwells, der mit bürgerlichem Namen Eric Arthur Blair hieß, noch einmal lebendig. Orwells Werk hat bis heute nichts von seiner Brisanz eingebüßt. Imperiale Kriegführung und totalitäre Strukturen bestehen auch in der Welt des 21. Jahrhunderts weiter, ja viele Aspekte seines Zukunftsentwurfs der totalen Überwachung sind sogar Wirklichkeit geworden. Der Film basiert auf biographischen Nachforschungen des Autors Anthony Grace, die Orwell als couragierten Kämpfer für Demokratie und Individualität zeigen. Dazu hat Regisseur Mark Littlewood faszinierende Archivaufnahmen gefunden und prominente Intellektuelle wie Noam Chomsky oder Richard Rorty befragt.