19.5.2010: Huch!

Von Skeltem

Hallo Alle.

Regelmäßige Miszellen-Konsumenten wissen natürlich, dass mir eigentlich ein eigener Eintrag im „Pschyrembel“ gebührt. Irgendwo in der Nähe der legendären „Steinlaus“ vielleicht: „Skeltem – Eine Ansammlung von X Diagnosen in einem einzigen Patienten nennt man einen S. Auch: Der lebt immer noch? Haben wir hier einen S.?“

Aber was mich in meiner nunmehr 30jährigen Karriere als Neurologen-Posterboy auch immer getroffen hat, es traf mich bei vollem Bewusstsein. Ins erhobene Kinn, sozusagen und oft auch noch etwas tiefer, aber immerhin. Oft, wie zuletzt bei gewissen Augengeschichten, wäre es mir sogar lieber gewesen, einfach mal ins süße Vergessen der Bewusstlosigkeit zu fallen. Vielleicht sollte ich ein Korsett tragen.

Bei dieser Vorgeschichte jedenfalls war der Titel der Miszelle eine adäquate Umschreibung meiner Reaktion, als ich letzten Dienstag mit starken Muskelschmerzen und Übelkeit „nur mal kurz ein Nickerchen“ machen wollte und als ich aufwachte in Lapis’ besorgte Augen blickte. Im Krankenhaus! Huch!

Außerdem hatte ich das Gefühl, als habe mir jemand mit einem großen, stumpfen Gegenstand mehrere Male eins übergezogen. Das Gefühl lässt jetzt langsam nach. (Später erfuhr ich, dass es ein Anfallsmedikament war, das, wie ich vermute, auch aggressiven Berglöwen gespritzt wird, denen man mal wieder die Krallen schneiden muss.)

Nach einer Nacht in der äußerst unbequemen Notaufnahme kam ich dann in ein Isolierzimmer, denn es wurde ein Virusinfekt festgestellt. Zusammen mit meinen besonderen Gehirnchemikalien (s.o.) und meiner notorischen Trockenheit (Trinken ist was für Weicheier!) hatte er mich einfach aus den Schuhen gehauen.

Jetzt weiß ich jedenfalls, wie es sich anfühlt, wenn ich irgendwo lese, dass ein Virus soundso viele Menschen betroffen hat, von denen einige ins Krankenhaus eingeliefert wurden und blablabla. Beschissen!

Wobei. Die werden vielleicht nicht alle unter Drogen gesetzt, für die gewisse Junkies mehr als ihren Arm hinhalten würden. Das passiert nur, wenn man ein S. ist. Und es hat nicht mal Spaß gemacht

Aber jetzt ist alles wieder gut und die kleinen rosa Elefanten verziehen sich wahrscheinlich auch irgendwann wieder.

Bis bald,
Skeltem