Manchmal rast die Zeit und man kommt gar nicht so richtig zu den Dingen, die man eigentlich machen will. Also in meinem Fall das Radfahren. Die letzten Tage und Wochen habe ich mich dazu ja bekanntlich sehr viel mit dem Relaunch meiner Website beschäftigt. Da saß ich dann schon mal bis 4 Uhr morgens vor dem Rechner. Was ich damit sagen will ist, das da natürlich unheimlich viel Zeit bei drauf geht. Aber man kann ja auch nicht alles haben.
Zum anderen kommt gerade die Planung der Tour NIGHT.OF.THE.100MILES hinzu. Wie im vorherigen LOGBUCH-Eintrag schon kurz umrissen. Dabei geht es um eine verrückte Idee, diese 100 Meilen – also 160,9 Kilometer – in der Nacht zu fahren. Durch Städte, Feld, Wald und Wiesen um morgens um fünf auf einer Halde bei Frühstück und Kaffee den Sonnenaufgang zu genießen. Was wir erst zu zweit aus einer Idee heraus machen wollten wird gerade etwas größer und es gibt einiges zu tun. Schließlich muss das ganze ja irgendwie organisiert werden. Sogar ein Rahmenprogramm versuchen wir auf die Beine zu stellen. Dazu muss ich aber auch sagen, das dies eine None-Profit-Tour ist, man sich also de facto einfach nur zu einem gemeinsamen Start einer Runde trifft. Trotz geringem Unkostenbeitrag. Und, darauf sind wir auch ein wenig stolz, lassen wir nun sogar eigene Flyer drucken!
Das alles frisst wie gesagt natürlich auch eine Menge Zeit. Am PC, am Telefon oder sonst wo. Doch macht das ja auch ordentlich Spaß. Sonst würden wir das ja auch nicht machen und es ergebe ja auch keinen Sinn. Wer also schon mal ein paar Infos zur NIGHT.OF.THE.100.MILES haben möchte, der klicke auf diesen Link. Soviel dazu. Genug Werbung gemacht.
Aber was mir momentan ordentlich auf den Senkel geht ist das olle Wetter. Nachdem wir ein paar wenige Tage relativ gutes Wetter hatten, kam die letzten Tage wieder der Einbruch mit Minustemperaturen. Dazu leichte Schneeverwehungen, Frost und Glätte. Toll. Das fängt echt an zu nerven. So langsam könnte sich der Frühling ja mal durchsetzen. Wo man die eine oder Schicht an Funktionsbekleidung schon mal weglassen kann. Und kein Schlauchtuch mehr vorm Gesicht haben muss. Das wäre ja schon mal ein Anfang. Ich habe keine Lust mehr mir morgens auf dem Weg zur Arbeit Gedanken machen zu müssen ob es noch glatt werden kann. Leider kann man sich das Wetter noch nicht aussuchen.
Aber trotz des miesen Wetters und der wenigen Zeit für das eigentliche Radfahren habe ich es trotzdem geschafft einen Gran Fondo im März zu packen. 103 Kilometer an einem Tag um genau zu sein. Das dient mir dazu mich schon mal rechtzeitig für die Ruhr2Northsea-Challenge vorzubereiten. Die ist zwar erst im Juni, als Vorwand kann man das daheim ja trotzdem vorschieben um raus zukommen. Aber pssst…die Frau liest bestimmt heimlich mit
Spaß beiseite. Ich kann mich immer mehr für das Thema Gravelbike erwärmen. Wahrscheinlich auch weil es bei Männern den Urinstinkt „Abenteuer“ weckt. Verwegene Burschen auf ihren tollen Rädern. Mitten in der Einsamkeit der Wildnis völlig auf sich allein gestellt. Heroisches Radfahren auf verwitterten Pfaden und eins mit der Natur. Sinneseindrücke sondergleichen. FLASH!!!
BÄÄÄM – willkommen zurück in der Realität. Doch in meinem Hinterkopf brodelt es schon. Es ist noch nicht greifbar, zu weit weg. Es muss sich erst verfestigen. Und dann sehen wir mal wo es hin führt. Bis dahin gucke ich mir weiter selbstkasteiische Videos übers Bikepacking auf YouTube an oder fahre mit dem Rad und zittrigen Händen vorsichtig durch die vereisten Spurrillen des Radschnellwegs RS1 auf Essener Gebiet. Auch wenn das Gewackel wahrscheinlich nicht ganz so heroisch aussieht