19. Mai 2012, Reines rohes Leben, 10.59 Uhr

Seraphe ist fort! Ich schreibe ins Tagebuch: Eisige Kälte, Schneestürme. Seraphe meinte, Wolfsgheul vernommen zu haben. Sie griff nach der Flinte und verschwand. Angst, ob ich sie wiedersehen werde. Pinkelte ein Gedicht in den Schnee. Zu kalt, viel zu kalt für Literatur. Außerdem plagen mich Blähungen.
(Seraphe ist also einkaufen, und ich starre wie blöd auf den Bildschirm, in der Hoffnung, dass mich ein Wort anspringt. Könnte ja eins türmen, schreien: Hey, da bin ich! Wie wäre es mit mir?)
Im Tagebuch dann: Schüsse. Der Wind umkreist das Zelt. Beult den Stoff mit seiner Faust, verlangt nach meinem Leben. Endlich taucht Seraphe blutbesudelt auf.
(Kein Wort. Nichts.
Warten!
Und klar, ich schlürfe Kaffee, rauche unanständig viele Zigaretten, blicke den Vogel an, der die Wand anstarrt, die sich nicht rührt. Ist ja nur eine Wand, will ich sagen, da räuspert sich das Ding und verlangt, in meinem Tagebuch erwähnt zu werden.
Nein, nein, nein!)
Ins Tagebuch: Die Wahrheit soll es sein, es soll nur das wahre echte Leben in diesen Zeilen verewigt werden. Seraphe bietet mir ein Stück rohes Fleisch an, das ich verschlinge, hungrig, haben wir doch seit 3 Monaten nichts mehr gegessen. – Wir werden überleben. Irgendwie. Draußen ist etwas. “Du solltest nachsehen”, sage ich zu Seraphe. “Viel Glück”, murmele ich. Im nächsten Augenblick hat die Nacht meine Geliebte verschluckt. Ich schließe die Augen und versuche zu schlafen.



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