Konstantin Ames schreibt:
In der Online-ZEIT stehen Sätze über die Perfomance von Mara Genschel und Martin Schüttler im Rahmen des Festivals PROSANOVA.
http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-05/prosanova-hildesheim-junge-literatur
„Manchmal scheitern diese Experimente auch. In dem Stück Play sind Neonröhren und Lautsprecher die Protagonisten, die Stimme der Autorin Mara Genschel ertönt vom Band. Aus verschiedenen Ecken, mal abgehackt, mal leise, dann wieder sehr laut. Es geht um Schlachtvieh und Kannibalen, und irgendwie auch um Medienkonsum („Ich googelte die Schweine!“). Die Zuschauer fühlen sich veräppelt und schleichen nach und nach aus der Halle.“
Ich war da – und fühlte mich nicht veräppelt, sondern provoziert. Und vielleicht ist die Darbietung schon deswegen nicht misslungen, weil es nicht wenigen so ging wie mir. Es ging ein Fünftel der Belegschaft. Früher gab es Saalschlachten nach Poesieakten der Avantgarde. Und selbst in den (mittlerweile) heiligen Hallen des Bürgertums, im Burgtheater, buhen die einen derweil die andern frenetisch applaudieren. Diejenigen, die ich habe gehen sehen, waren U-25-Jährige mit Restalkohol im Blut. Ein bisschen Konzentration muss schon sein, nicht nur Autorennationalmannschaft gucken und im „Schreibschulenkader“ spielen.
Es sollte mehr dieser Plays geben, die weder zum frenetischen Applaudieren noch zum vorzeitigen Gehen animieren.
Und: Kompliment an die Veranstalter von PROSANOVA, die guten Leute wie Genschel/Schüttler, Erb/Filips und Zeller Gelegenheit zum Auftritt und zur Herausforderung gegeben haben.
Es gibt noch Hoffnung, den vielen Hohlköpfen zum Trotz(i)!