Im Dezember hatte ich den Klassiker "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury gelesen. Und heute möchte ich es euch gerne in einem Booktalk vorstellen, da er mich ziemlich nachdenklich gestimmt hat.
Guy Montag ist Feuerwehrmann und er lebt in einem Staat, in dem die Feuerwehr keine Feuer bekämpft sondern diese gezielt legt um Bücher zu verbrennen. Die Bevölkerung wird mit Videos und Drogen möglichst dumm gehalten, damit niemand gegen das System rebelliert. Den Feuerwehrmann kommen nach und nach immer mehr Zweifel auf und er beginnt das System zu hinterfragen und nimmt heimlich Bücher von seinen Einsätzen mit um diese zu Lesen. Immer wieder stellt er sich die Frage, was so schlimm an diesen sein soll?
Die Handlung enthält wirklich viele Wendung und ist äußerst spannend, da einfach jeder Verlauf möglich ist. Mir fiel es äußerst schwer das Buch auf Seite zu legen und da es auch noch recht dünn ist, war es schnell durch gelesen. Es hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt und mir mal wieder gezeigt, was ich alles nicht haben will im Leben.Vor allem der Kontrast zwischen Clarisse und Guy hat mir gefallen. Da sieht man mal wieder, dass man Freigeister nie ganz auslöschen kann egal wie sehr man Menschen mit Telemedien manipuliert. Und das es oft nur einen kleinen Funken braucht um ein großes Feuer in jemand anderen zu entfachen. Am meisten überrascht hat mich das Ende, auch wenn es nur eine logische Konsequenz war. Hier möchte ich nichts vorweg nehmen, also lasst euch einfach überraschen.
An manchen Stellen war es dank der vielen Metaphern recht schwer der Handlung zu folgen. Und einiges hätte besser ausgearbeitet werden müssen, denn so ist manches einfach nur verwirrend.
So wirklich viel wird über die dystopische Welt nicht verraten und trotzdem erfährt man mehr als genug um sich alles gut vorstellen zu können. Die Menschen werden durch die Medien manipuliert und möglichst dumm gehalten, damit niemand das System in Frage gestellt. Bücher werden schonungslos verbrannt und die Menschen werden für den Besitz dieser bestraft. Nur der Besitz zensierter Bücher, Schundliteratur und anderes ist erlaubt und die Nachrichten werden auf das wesentliche beschränkt. Lediglich die Arbeit und der Kosum ist wichtig und Individualität ist nicht erwünscht. Die Telemedien sollen die Bevölkerung soweit ablenken, dass sie nicht feststellen wie drist das eigene Leben doch ist und man kein Alleinstellungsmerkmal hat. Jegliche Kommunikation untereinander ist verpönt, schließlich soll niemand erfahren welche Kriege im Namen der Bevölkerung geführt werden. Und um all das zu erreich geht das zwischenmenschliche und das was ein Überleben einer Gesellschaft ermöglicht vollkommen verloren.
Das Thema ist nach wie vor aktuell und ich hoffe einfach einmal, dass diese Dystopie nie zur Realität wird. Es fällt mir unheimlich schwer mir ein Leben ohne Bücher und ohne lesen vorzustellen und finde es einfach nur beängstigend, wie viel aus der Dystopie doch zutrifft. Viele lassen sich jetzt schon durch die Telemedien manipulieren und ziehen eine Spielekonsole bzw. eine Telenovela jeder Zeit den Kontakt zu anderen Menschen vor. Und auch die Gleichgültigkeit mit der die Gesellschaft in der Dystopie den Krieg zur Notiz nehmen ist ja heutzutage allgegenwärtig. Es gibt so viele einzelne Aspekte die man bei diesem Buch kontrovers diskutieren kann und ich finde genau das macht das Buch aus. Mich hat es jetzt allein von der Handlung nicht vom Hocker gehauen, jedoch find ich die Ideen und Theorien hinter dieser Dystopie äußerst spannend. Könnte es wirklich zu etwas kommen, da ein totalitärer Herrscher es so haben möchte? Es gab ja schon oft genug Bücherverbrennungen aus den unterschiedlichsten Beweggründen.Ich hab das Buch auf Englisch gelesen, also kann ich nichts über die deutsche Version schreiben.
Viele Grüße