Nun also etwas Neues. Martin Krist hat mit Freak City eine neue in New York spielende Thriller-Serie gestartet, an die man durchaus hohe Erwartungen knüpfen kann. Und die habe ich. Mitte November 2018 ist nun der erste Teil erschienen: Hexenkessel. Die Hauptfigur ist Pearl, ein Mann mit indianischen Wurzeln, dessen Vergangenheit im Nebel liegt. An seinen Narben, die er auch im Gesicht hat, ist jedoch abzulesen, dass in seinem Leben nicht immer alles eitel Sonnenschein war. Pearl hat eine Affäre mit der Frau eines bekannten TV-Moderators und lässt sich engagieren, wenn es darum geht, Schwerkriminelle oder deren Opfer aufzuspüren. Das Wort "Privatdetektiv" würde auf ihn aber nicht passen: Es ist zu seriös, um ihn zu beschreiben. Was andere immer wieder zu spüren bekommen, ist seine schnell aufschäumende Wut, die sich in brutalen Handgreiflichkeiten entlädt.
Pearl wird von Dagobert Trump, einem Musical-Regisseur angeheuert, der seit Tagen seine Hauptdarstellerin Francine Sharpio vermisst. Nach seiner Darstellung hatte die Künstlerin eine große Karriere vor sich, ein Selbstmord scheidet deshalb aus. Francines Gatte macht sich indessen keine großen Gedanken um den Verbleib seiner Frau.
Zeitgleich hat sich die geschiedene Mutter Patsy von ihrem Freund Milo dazu anstiften lassen, ihn bei einem völlig ungefährlichen Einbruch zu unterstützen. Milo hat schon ein paar Jahre Knast hinter sich, aber Patsy versprochen, ein ehrliches Leben zu führen - nach diesem Bruch.
Patsy macht nur dieses eine Mal mit, um mit ihrer Tochter aus dem Dunstkreis ihres Ex-Mannes verschwinden und mit dem Mädchen ein neues Leben anfangen zu können. Man ahnt es bereits: Der Plan geht gehörig in die Hose. Sie werden auf frischer Tat von Ivo Weitzman, dem Hauseigentümer, überrascht, der gleich mit der Flinte auf sie zielt. Doch die Drei sind nicht allein: Fast wie aus dem Nichts taucht ein Fremder auf, der eine Unachtsamkeit Weitzmans nutzt, um ihn niederzustechen. Auf ihrer Flucht vor dem Mörder finden Patsy und Milo im Schlafzimmer eine übel zugerichtete Tote, der die Augäpfel entfernt wurden. Die beiden sollen nicht die einzigen Mordopfer dieses Thrillers bleiben.
Die zwei Handlungsstränge bewegen sich langsam aufeinander zu, der Leser erfährt jedoch erst zum Schluss, ob es zwischen ihnen eine Verbindung gibt. Durch den Thriller zieht sich noch ein weiteres Thema, das vermutlich auch im nächsten Teil der Serie weitergeführt wird: Pearl hat mehr oder weniger freiwilligen Kontakt zu einem Polizisten, dessen herausragendste Eigenschaft seine Korrumpierbarkeit ist.
Wie war's?
Hexenkessel hat meine Erwartungen an Handlung und Spannung voll erfüllt. Wer Thriller mag, die ihre Leser durchgehend bei der Stange halten, sollte diese Serie im Auge behalten. Wie es mit ihr weitergeht, erfahrt ihr hier.Hexenkessel ist bei R&K erschienen und kostet als E-Book 0,99 € sowie als Taschenbuch 9,99 €.
Über diese Thriller von Martin Krist habe ich bereits in der Bücherkiste geschrieben:
Böses Kind
Brandstifter
Drecksspiel
Kalte Haut
Stille Schwester