Die befreundeten Studenten Matthieu und Romain aus Paris machen Urlaub in Biarritz. Eine Woche surfen soll sie vom stressigen Uni-Alltag ablenken. Die auf den ersten Seiten von So kommt die Nacht der französischen Autorin Estelle Surbranche noch heitere und entspannte Grundstimmung wird schon wenig später ins Gegenteil kippen.
Zufällig finden die beiden jungen Männer an den Klippen zwei mit schwarzem Plastik verschweißte Päckchen. Ihnen ist sofort klar, worum es sich handeln muss: Kurz zuvor machte die Nachricht die Runde, dass etwas weiter südlich etliche Päckchen mit über 84 Kilogramm hochreinem Kokain an den Strand geschwemmt worden waren, jedes einzelne sieben Kilogramm schwer. Keine Frage, worum es sich bei diesen Quadern hier handelte. Was sie nicht wissen: Das Koks stammt von einer größeren Fracht, die zwei Kuriere vor der spanischen Küste über Bord geworfen hatten, als sich ihrem Schiff Boote und Hubschrauber der Guardia Civil näherten. Zu dem Zeitpunkt, als die beiden das Koks am Strand finden, weiß die französische Polizei bereits von 1,5 Tonnen angespültem Kokain. Dazu kommt eine unbekannte Menge, die noch nicht gefunden worden ist oder die die Finder behalten haben.
Matthieu und Romain beschließen spontan, die Drogenpakete nach Paris mitzunehmen und den Inhalt nach und nach zu verkaufen. Der Koks und die damit verbundenen sprudelnden Einnahmen öffnen ihnen die Türen zu einem "besseren" Leben, in dem ständig inmitten von reichen und verwöhnten jungen Leuten Drogenpartys gefeiert werden.
Der ungewöhnliche Drogenzufluss bewirkt, dass auch die Zahl der Junkies, die an einer Überdosis sterben, in die Höhe schnellt. Und: Der Preis für Koks folgt dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, er fällt. Der Preisverfall und der Umstand, dass sich der serbische Drogenboss Radzik, dem die Ware gehört hat, nicht so einfach etwas wegnehmen lässt, rufen die junge Nathalie auf den Plan. Die Serbin arbeitet für Radzik und ist an Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit kaum zu überbieten. Sie macht sich auf die Spur der verschwundenen Drogen und löscht nach und nach diejenigen aus, die mit ihnen in irgendeiner Weise zu tun hatten. Ihr Markenzeichen am Ende jeder tödlichen Folterung: die ausgestochenen Augen ihrer Opfer. Romain und Matthieu sind lange völlig ahnungslos, in welcher tödlichen Gefahr sie sich befinden. Auch in ihrer Freundschaft bahnt sich eine grundlegende Veränderung an, die sie noch kurz zuvor wohl nicht für möglich gehalten hätten.
Selbstverständlich greift auch die Polizei in das Geschehen ein. Die Drgenfahnderin Gabrielle ahnt, dass hinter der Häufung der Drogentoten und den Koksfunden ein Zusammenhang besteht. Um ihren seit einer Ermittlungspanne ramponierten Ruf wieder herzustellen, arbeitet sie bis zur Erschöpfung, um die zunächst undurchsichtigen Zusammenhänge zu entwirren.
So kam die Nacht ist mit der schnöden Bezeichnung "Kriminalroman", die sich auf dem Cover findet, völlig falsch beschrieben. Denn: Wo ein Thriller drin ist, soll auch "Thriller" drauf stehen. Den Leser erwarten: Spannung bis zum Punkt auf der letzten Seite; dazu eine Reihe von Szenen, in denen die Brutalität so plastisch geschildert wird, dass man sich kaum ausmalen mag, wie sie "in echt" wäre. Sie wird allerdings nicht als billiges Spannungsvehikel missbraucht, sondern verdeutlicht die Nöte und Stimmungslagen der Handelnden. Deren Gnadenlosigkeit ist ein Gradmesser für ihre Unmenschlichkeit, die bei manchen von Anfang an sehr ausgeprägt war, die andere Figuren jeodch erst nach und nach entwickeln.
So kam die Nacht ist im Polar Verlag erschienen und kostet als Taschenbuch 16 Euro sowie als epub- oder Kindle-Ausgabe 10,99 Euro.
Hey, wir sind reich!
Zufällig finden die beiden jungen Männer an den Klippen zwei mit schwarzem Plastik verschweißte Päckchen. Ihnen ist sofort klar, worum es sich handeln muss: Kurz zuvor machte die Nachricht die Runde, dass etwas weiter südlich etliche Päckchen mit über 84 Kilogramm hochreinem Kokain an den Strand geschwemmt worden waren, jedes einzelne sieben Kilogramm schwer. Keine Frage, worum es sich bei diesen Quadern hier handelte. Was sie nicht wissen: Das Koks stammt von einer größeren Fracht, die zwei Kuriere vor der spanischen Küste über Bord geworfen hatten, als sich ihrem Schiff Boote und Hubschrauber der Guardia Civil näherten. Zu dem Zeitpunkt, als die beiden das Koks am Strand finden, weiß die französische Polizei bereits von 1,5 Tonnen angespültem Kokain. Dazu kommt eine unbekannte Menge, die noch nicht gefunden worden ist oder die die Finder behalten haben.
Matthieu und Romain beschließen spontan, die Drogenpakete nach Paris mitzunehmen und den Inhalt nach und nach zu verkaufen. Der Koks und die damit verbundenen sprudelnden Einnahmen öffnen ihnen die Türen zu einem "besseren" Leben, in dem ständig inmitten von reichen und verwöhnten jungen Leuten Drogenpartys gefeiert werden.
Die Jagd beginnt
Der ungewöhnliche Drogenzufluss bewirkt, dass auch die Zahl der Junkies, die an einer Überdosis sterben, in die Höhe schnellt. Und: Der Preis für Koks folgt dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, er fällt. Der Preisverfall und der Umstand, dass sich der serbische Drogenboss Radzik, dem die Ware gehört hat, nicht so einfach etwas wegnehmen lässt, rufen die junge Nathalie auf den Plan. Die Serbin arbeitet für Radzik und ist an Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit kaum zu überbieten. Sie macht sich auf die Spur der verschwundenen Drogen und löscht nach und nach diejenigen aus, die mit ihnen in irgendeiner Weise zu tun hatten. Ihr Markenzeichen am Ende jeder tödlichen Folterung: die ausgestochenen Augen ihrer Opfer. Romain und Matthieu sind lange völlig ahnungslos, in welcher tödlichen Gefahr sie sich befinden. Auch in ihrer Freundschaft bahnt sich eine grundlegende Veränderung an, die sie noch kurz zuvor wohl nicht für möglich gehalten hätten.
Selbstverständlich greift auch die Polizei in das Geschehen ein. Die Drgenfahnderin Gabrielle ahnt, dass hinter der Häufung der Drogentoten und den Koksfunden ein Zusammenhang besteht. Um ihren seit einer Ermittlungspanne ramponierten Ruf wieder herzustellen, arbeitet sie bis zur Erschöpfung, um die zunächst undurchsichtigen Zusammenhänge zu entwirren.
Wie war's?
So kam die Nacht ist mit der schnöden Bezeichnung "Kriminalroman", die sich auf dem Cover findet, völlig falsch beschrieben. Denn: Wo ein Thriller drin ist, soll auch "Thriller" drauf stehen. Den Leser erwarten: Spannung bis zum Punkt auf der letzten Seite; dazu eine Reihe von Szenen, in denen die Brutalität so plastisch geschildert wird, dass man sich kaum ausmalen mag, wie sie "in echt" wäre. Sie wird allerdings nicht als billiges Spannungsvehikel missbraucht, sondern verdeutlicht die Nöte und Stimmungslagen der Handelnden. Deren Gnadenlosigkeit ist ein Gradmesser für ihre Unmenschlichkeit, die bei manchen von Anfang an sehr ausgeprägt war, die andere Figuren jeodch erst nach und nach entwickeln.
So kam die Nacht ist im Polar Verlag erschienen und kostet als Taschenbuch 16 Euro sowie als epub- oder Kindle-Ausgabe 10,99 Euro.