17 "Supernasen" aus Regensburg

Im Hauptzollamt der Domstadt erschnüffeln Spürhunde illegalen Tabak, Rauschgift und Sprengstoff - Zollhund "Xanto" für sein gutes Näschen geehrt.
Regensburg (obx - internet-zeitung) - Ob Marihuana im BH oder Rauschgift in der Stoßstange - den "Spürnasen" des Hauptzollamts Regensburg entgeht so gut wie nichts. Besonders erfolgreich: Zollhund "Xanto" und sein Hundeführer Norbert Dannhorn. Erst vor kurzem wurde das "Schnüffler-Gespann" aus der Donaumetropole für seine spektakulären Einsatzerfolge an der deutsch-tschechischen Grenze vom Deutschen Schäferhundeverein ausgezeichnet. Grundlage für die gute Arbeit der 17 Regensburger "Supernasen" ist die solide, 18-wöchige "duale Ausbildung" der Tiere an speziellen Zollhundeschulen. Dort spezialisieren sich die "Riech-Profis" neben ihrer Schutzhundausbildung auf das Erschnüffeln von Sprengstoff, Rauschgift oder Tabak. Auch ausländische Zollbehörden informieren sich in Regensburg über die erfolgreiche Arbeit der Spürhunde.
Was für Zollhund Xanto ein spannendes Spiel ist, ist für Hundeführer Norbert Dannhorn ernster Einsatz. Täglich kontrolliert der Regensburger Zollobersekretär mit seiner Einheit Autos und Laster an der deutsch-tschechischen Grenze im oberfränkischen Selb auf verstecktes Rauschgift - mit Erfolg: Erst kürzlich hat die für das Aufspüren besonders schwieriger Verstecke ausgezeichnete "Supernase" Xanto wieder 200 Gramm Marihuana erschnüffelt, die professionell in der Stoßstange eines Autos verborgen waren. Ohne die Unterstützung der tierischen Kollegen wären solche Fahndungserfolge kaum möglich - die Zollbeamten müssten jedes verdächtige Fahrzeug halb auseinanderbauen.
Die Basis für Xantos Erfolg ist seine exzellente Ausbildung an der Zollhundeschule im mittelfränkischen Neuendettelsau, wo seit 1959 jährlich über 200 "Supernasen" aus Süddeutschland aus- und fortgebildet werden. Mit seinem "Schnüffler-Diplom" kann der dreijährige Deutsch-Drahthaar Xanto heute Heroin, Opium, Amphetamine, Haschisch und Extasy aufspüren. Für die Erfolge der Regensburger Spürnasen interessieren sich mittlerweile sogar ausländische Zollbehörden. Vor kurzem hat sich eine Delegation von estnischen Zöllnern über die Arbeit der Tabakspürhunde im Regensburger Hauptzollamt informiert.
Die Zöllner wählen ihre Spürnasen unabhängig von der Rasse nur nach ihrem Talent aus. Die natürlichen Voraussetzungen für den "Job" bringen die meisten Vierbeiner bereits mit: Rund zehn Prozent seines Gehirns nutzt ein Hund zur Verarbeitung der Informationen aus den etwa 200 Millionen "Riechzellen" - ein Mensch hat nur etwa 5 Millionen. Außerdem können Hunde bis zu 300-mal pro Minute ein- und ausatmen und riechen sozusagen "stereo": Sie sind in der Lage links und rechts zu unterscheiden und können so die Richtung einer Spur bestimmen.
Zollhunde und ihre Führer sind oft Partner fürs Leben. Auch Hundeführer Norbert Dannhorn hat seinen "tierischen Kollegen" Xanto schon als Welpen bekommen und von Anfang an bei sich im Haus gehalten. So soll es auch bleiben, wenn Xanto in Rente geht. "Die Tiere wachsen einem schließlich ans Herz", sagt Norbert Dannhorn.

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