An der Spitze. Endlich wieder! Zurück. Er hatte es diesen Bastarden gezeigt. Hatte gezeigt, wie man in diesem verfluchten Land Wahlen gewann. Stand da und lächelte mit seinem Sekretär in die Kameras.
„Winken Sie“, sagte er. „Winken und lächeln.“
„Ich habe Informationen, dass wir verraten wurden.“
„Verraten?“
„Die Sache mit dem Organhandel während des Krieges.“
„Was wollen die? Das war der Feind. Ich habe ihm ein paar Organe entnehmen lassen, um die Kriegskasse aufzufüllen. Und jetzt?“
„Bestreiten wir natürlich alles.“
„Winken Sie, verflucht. Und lächeln sie mehr. Sie werden doch lächeln können, Mann!“
„Besser so?“
Er sah kurz rüber zu seinem Sekretär. Ein rotbäckiger kleiner Mann. Hundsgemein, wenn es drauf ankam. Konnte foltern, schreien, töten. Nur lächeln konnte er nicht.
„Das mit dem Lächeln müssen Sie noch üben.“
„Was machen wir mit unserem Gefangenen?“
„Welchen meinen Sie?“
„Den verschwundenen Gewerkschaftsführer.“
„Nicht jetzt.“
„Wir müssen eine Entscheidung treffen.“
„Wir müssen das nachher besprechen. – Töten Sie das Schwein einfach. – So! Jetzt muss ich reden. Bleiben Sie hier stehen. Ja, genau hier!“
Er trat nach vorne. Baute sich vor einem Mikrofon auf.
„Freiheit!“, rief er.
Die Menge hob die Arme zum Himmel. Jubelte. Sein Lächeln war in ein breites Grinsen übergegangen. Endlich war er an der Spitze. Er drehte sich zu seinem Sekretär. Blinzelte ihm zu. Er war ein geborener Anführer. Das spürte er. Jede Pore seines Körpers schwitze es aus.
„Demokratie!“, schrie er.
Er trat vom Mikrofon zurück. Stellte sich neben den Sekretär.
„Legen Sie den Kerl um und verkaufen Sie seine Organe“, flüsterte er. „Und jetzt lächeln Sie wieder. Und vergessen Sie das Winken nicht, verflucht.“