Etwas später als gedacht, aber wir haben dann doch noch den Bericht zum Sentower Race in Belgien fertig bekommen.
Der 16.+ 17.12.2017 stand bei uns mal wieder ganz im Zeichen des Zughundesports. Diesmal ist aber nicht Dennis mit Scotty in der Scooterklasse DS1 gestartet, sondern Dany mit Scotty. Da Dany aber nicht so gerne mit dem Scooter unterwegs ist, haben sich die beiden für Canicross angemeldet.
Dafür haben sie auch seit Oktober fleißig trainiert, denn die Strecke ist ca. 7,2km lang.
So packen wir also am 15.12.2017 das Auto und den Wohnwagen. Den Scooter nicht mitzunehmen ist schon komisch, aber diesmal brauchen wir nur die guten Laufschuhe 😉 Die nehmen auch nicht so viel Platz weg.
Am Nachmittag fahren wir los und sind nach einer guten Stunde in Belgien am Sentower Park angekommen. Die vielen Wohnwagen auf der Wiese weisen uns schon den Weg zum Stakeout, das man eigentlich gar nicht verfehlen kann. Wir werden von der Orga angehalten und dann auch schon auf einen entsprechenden freien Platz auf der Wiese gewunken.
Stefan ist mit Anny und Jacky auch dabei und er hat dafür gesorgt, dass wir direkt bei ihm stehen können. Direkt hinter Stefans Wohnwagen steht dann auch Martin, der mit seinen beiden Hunden DS2 fahren wird.
Da es bereits dunkel ist können wir den Zustand der Wiese nur erahnen, aber es sieht nicht so gut aus. Wenn das, was da so schimmert, wirklich alles Wasser ist, dann werden wir wohl ein kleines Problem haben…
Und nach etwas mehr als 10 Metern auf der Wiese haben wir dann schon das Problem: Der Mondeo steckt fest und kommt mit dem Wohnwagen hinten dran nicht weiter.
Wir steigen also aus dem Auto aus und stöpseln erstmal den Wohnwagen ab. Direkt sind viele helfende Hände da und gemeinsam geben wir erstmal dem Mondeo einen Schubs. So kann Dennis den Wagen zumindest an die richtige Position parken. Der Wohnwagen wird dann mit einem Defender / Landrover (auf jeden Fall einem großen Wagen mit Allradantrieb 😉 ) auf den Platz auf der Wiese gefahren.
Wir stehen, das ist schon mal gut. Wie wir dann am Sonntag wieder wegkommen, damit befassen wir uns dann am Sonntag. Es ist ja nichts neues, dass wir mit unserem Wagen in irgendwelchen Wiesen feststecken und rausgezogen werden müssen. Von daher nehmen wir die Sache gelassen hin und machen uns da noch keinen Kopf drum- würde ja eh nicht helfen, denn ändern können wir am Zustand der Wiese eh nix.
Besonders schön ist, dass direkt vor unserer Wohnwagentür eine Pfütze ist, die etwa so 5cm tief ist. Das ist uns dann aber zu blöd und wir drücken den Wohnwagen einen knappen halben Meter noch mit vereinten Kräften nach hinten.
So sieht es schon besser aus.
Wahrscheinlich ist der ganze Wohnwagen binnen weniger Minuten voller Matsch. Aber auch das ist nicht schlimm- Zughundesport ist nun mal ein dreckiger Sport und zu Hause kann man ja auch alles waschen. 😉
Wir machen schnell im Wohnwagen alles fertig und dann dürfen die Jungs aus dem Auto. Jamiko und Bentley sind über die schlammige und nasse Wiese weniger begeistert und wollen schnell in den trockenen Wohnwagen. Scotty, ganz der Husky, ist das alles egal und stampft mitten durch die tiefen Pfützen und kümmert sich nicht drum, dass er schon fast bis zur Brust eingeschlammt ist.
Nachdem die Hunde versorgt sind gehen wir gemeinsam mit Martin und Stefan zum Zelt in der Nähe des Starts. Wir benötigen ja noch unsere Startnummern und dann müssen wir noch die Startzeit erfahren. Im Zelt angekommen ist es noch recht leer und die Startnummernausgabe ist noch geschlossen.
Die Herren besorgen sich draußen am Pommeswagen eine Pommes… Nachdem diese dann im Magen verschwunden ist, können wir uns auch anmelden. Den Impfausweis griffbereit und eine kurze Kontrolle von diesem später, hat Dany ihre Startnummer.
Die Nummer 41 ist es geworden. Die Startzeit ist an beiden Tagen 9:54 Uhr. Das ist eine gute Zeit, nicht zu früh, so dass man alles in Ruhe fertig machen kann, aber auch nicht zu spät. Insgesamt sind für Canicross auch nur vier Starter gemeldet, da haben wir also gute Chancen 😀
An diesem Tag gehen wir zeitig ins Bett, denn morgen wird wohl ein aufregender Tag.
Um 7 Uhr ist die Nacht zu Ende, die Hunde dürfen wieder auf das Stakeout und machen natürlich erstmal ordentlich Lärm. Unsere Jungs wollen auch mal pullern und Dany geht die morgendliche kleine Runde während Dennis das Frühstück vorbereitet.
Wir haben diesmal keinen Strom, denn einen Generator haben wir nicht. Aber da wir Spots, die mit Batterien betrieben sind, im Wohnwagen angebracht haben, haben wir mehr als genug Licht. Die Heizung und der Herd laufen mit Gas. Kalt wird uns so auf jeden Fall nicht.
Wir haben Toast mitgenommen, das kann man ja auch ungetoastet essen. Wir können also auch mal ein Wochenende ohne Strom verbringen. Damit wir nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten sind haben wir unsere zwei Powerbanks mitgenommen. Die reichen locker aus, damit die Smartphones und auch mal ein Kamerakku geladen werden können.
Dennis macht dieses Wochenende Fotos. Da der erste Start des Rennens bereits um 09:00 Uhr ist, muss er sich schon recht früh auf den Weg machen, denn er muss ja noch eine gute Stelle finden. Die Bilder sollen später natürlich wieder gut aussehen und dafür ist der passende Ort genauso wichtig, wie eine gute Kamera.
Danys Startzeit rückt immer näher. Scotty darf nochmal eine Runde Gassi gehen und dann gehen sich die beiden aufwärmen. Wenige Minuten vor dem Start stehen die beiden bereit. In der Kategorie CaniCross starten die zwei sogar an erster Stelle. Mal sehen was das gibt, nicht das sie einfach von allen nachfolgenden Startern überholt werden. Aber dann hätte Scotty immerhin einen Anreiz schneller zu laufen, denn jagen, das kann der kleine Husky hervorragend.
Die letzten Sekunden vor der Startzeit laufen runter und als hätte er nie was anderes gemacht rennt Scotty auf Kommando los. Der Start läuft also schon mal gut. Das erste Stück der Strecke ist eine lange Gerade. Hier stellt Dany bereits fest, dass es im Wald auch sehr schlammig ist. Auf dem Weg stehen Pfützen und die Schuhe versinken recht tief im Schlamm.
Naja, irgendwie schaffen wir das schon. Am Ende der Geraden hockt dann auch Dennis in Position und knipst was das Zeug hält. 😉
Zuerst hat Scotty ihn nicht erkannt, aber dann dreht er doch noch kurz in Dennis Richtung ab. Dany schnauft von hinten ein Kommando und Scotty läuft brav wieder auf den Trail und zieht weiter.
Die Starts erfolgen mit 30 Sekunden Abstand. Je nachdem wie schnell unsere Konkurrenten sind, werden wir sicherlich bald eingeholt. Mal sehen wie weit wir kommen 😉
Beständig kämpfen sich die beiden durch Dreck und Schlamm, über Feldwege und Waldwege und wurden immer noch nicht eingeholt. Das scheint ja gut für die beiden zu laufen.
Scotty ist konzentriert und hört gut auf alle Richtungsangaben. Wir wissen, dass irgendwann die Strecke geteilt wird. Es muss eine Abzweigung für die lange 15 km Strecke geben, die wir nicht verpassen dürfen. Wir wollen ja „nur“ die 7 km laufen, das reicht dann auch.
Danys Garmin Fenix 3 gibt nach jedem Kilometer Bescheid, das ist auch gut so, denn beim Laufen kann Dany sowas gar nicht einschätzen. Im Training haben die beiden immer zwischen 4:30 und 5 Minuten für einen Kilometer gebraucht. Wenn wir das Tempo halten, dann ist das schon mal nicht schlecht.
Da wir nichts zum jagen haben, werden wir wohl auch nicht schneller werden. Sie laufen eine lange Gerade entlang, ab und an schaut sich Dany mal um, denn irgendwann muss doch von hinten mal was kommen.
Und tatsächlich kommt von hinten etwas, allerdings ist es kein anderer Läufer, sondern ein Wagen. Offensichtlich sind die nach den Canicrossern startenden Wagen schon unterwegs.
Dany und Scotty geben sich alle Mühe und schaffen es tatsächlich noch vor dem Wagen an die Gabelung der Strecke zu gelangen. So muss man sich nicht immer umschauen, denn wenn sie überholt werden, dann müssen sie auf jeden Fall anhalten und Platz machen, das ist sonst viel zu wuselig mit den ganzen Hunden und anhalten kostet dann auch leider Zeit.
Heute sind sie diesem Problem aber gut aus dem Weg gegangen. Es geht also noch ein bisschen weiter durch den Wald und dann kommt schon die lange Grade vorm Ziel. Tatsächlich schaffen sie es ohne überholt zu werden ins Ziel zu kommen. Jetzt ist natürlich die Frage, wie schnell die anderen waren, nur weil sie nicht überholt wurden, bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass die Zeit super war.
Im Sentower Park, das ist eine große Reitanlage, stehen auch Duschen zur Verfügung. Dany versorgt Scotty, nachdem dieser ordentlich gelobt und geknuddelt wurde.
Hat die kleine Rennsemmel gut gemacht 😊
In der Mittagspause kommt Dennis vorbei und bekommt ein Statusupdate. Gemeinsam gehen wir nach der Pause nochmal an die Strecke und Dennis knipst die letzten Starter. Heute Abend gibt es im Restaurant des Sentower Parks das Musheressen. Davor müssen wir definitiv mit den Jungs nochmal raus gehen. Das machen wir dann zusammen mit Stefan und den Mädels. Vor dem Essen schauen wir im Zelt vorbei, vielleicht sind unsere Zeiten schon da.
Und siehe da: Dany hat im ersten Lauf 35:51 Minuten benötigt.
Das ist zur Zeit der erste Platz! Die zwei haben tatsächlich einen Vorsprung auf Platz zwei von etwas mehr als neun Minuten!
Wenn das morgen so läuft, dann ist nicht nur ein Platz auf dem Treppchen drin, dann wäre sogar der erste Platz möglich. Das hätten wir nicht gedacht, dass wir bei unserem ersten Rennen direkt so gut abschneiden. Das mag aber auch daran liegen, dass hier nur nordische unterwegs sind und die richtigen Sprinter wie z.B. Hounds gar nicht an den Start gehen. Da hätten wir keine Chance gegen… aber jetzt und hier sind nur nordische da und somit haben wir ganz gute Chancen für morgen 😀
Abends gehen wir alle gemeinsam essen und danach dann auch schnell ins Bett.
Der Sonntag beginnt so wie der Samstag. Man entwickelt eben eine Routine. Über Nacht hat es noch geregnet und dadurch ist die Wiese einfach noch nasser und schlammiger geworden. Wir haben beschlossen, dass wir gegen Mittag bereits die Autos und die Wohnwagen von der Wiese schaffen wollen und am Feldweg parken werden. Wenn später alle weg wollen, dann haben wir gar keine Chance mehr mit unserem Mondeo alleine von der Wiese zu kommen.
Dany und Scotty absolvieren also wieder im 09:54 Uhr ihren Lauf. Sie wären sogar noch schnell gewesen als gestern, aber da sie auf ein 4er Gespann aus der Startgruppe vorher aufgelaufen sind und das Überholen recht viel Zeit gekostet hat, waren sie knapp eine Minute langsamer als am gestrigen Renntag.
Aber auch das ist noch immer eine gute Zeit. Wenn die Nachfolger nicht noch viel Gas gegeben haben, dann ist den beiden der erste Platz sicher.
Zusammen machen wir den Wohnwagen fertig. Dennis schafft es mit viel Schwung und dem Augen-zu-und-durch-Prinzip tatsächlich den Mondeo aus dem Schlamm zu befreien und die Wiese zu verlassen. Stefan zieht erst seinen eigenen Wohnwagen aus der Wiese und dann kommt er mit seinem Dacia Duster zurück und zieht auch unseren aus dem Dreck- Schon praktisch so ein Allradantrieb 😉
Das hätten wir also geschafft. Da sind wir schon ein bisschen erleichtert, denn so kommen wir nachher ohne Probleme nach der Siegerehrung nach Hause. Wir lassen die Hunde also im Wohnwagen und schauen uns das restliche Spektakel an. Eine Stunde nach dem letzen Start ist dann auch die Siegerehrung. Tatsächlich haben Dany und Scotty den ersten Platz belegt. 😊 Sie bekommen eine Medaille, eine kleine Flasche Rum, einen Kugelschreiber, eine Urkunde und insgesamt 20kg Trockenfutter. Stolz wie Bolle und bepackt bis oben hin gehen wir zurück zu den Jungs. Die Gewinne sind schnell im Auto verstaut und wir fahren nach Hause.
Es war ein super schönes und erlebnisreiches Wochenende. Das Wetter hat zwar zu wünschen übrig gelassen, denn Dany hatte auch permanent nasse Füße, aber trotzdem war es schön. Wir haben neue Leute kennengelernt und Bekannte wieder getroffen 😀 Wir freuen uns auf das nächste Rennen 😊