Heute ging es in der Vorlesung zum Deutschen Kaiserreich vor allem um die demographischen Entwicklungen von damals (und heute). Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass es letzten Endes die Menschen sind, die das Zentrum der Geschichtswissenschaft ausmachen. Die Zeit, in der noch keine Menschen lebten, wird daher NICHT von diesem Wissenschaftszweig abgedeckt.
Wenn es früher einen „Knick“ in demographischen Tabellen gab, weiß man heute, dass dies vor allem an Kriegen, Krankheiten und Mangelernährung lag. Die Gründe für einen Bevölkerungsrückgang sind niemals monokausal. Im Prinzip haben hier immer mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Doch woran liegt es heute, dass immer weniger Menschen sich bewusst gegen Kinder entscheiden? Generell haben sich die gesellschaftlichen Vorstellungen geändert und der Zugang zu Verhütungsmitteln wurde erleichtert. Die bio-soziale-Bevölkerungsbewegung hat also dafür gesorgt, dass sich die Bevölkerungspyramide langsam aber sicher umdreht. Die Zahl der Kinder in einer Bevölkerung stand natürlich auch immer im engen Zusammenhang mit der aktuellen Verheiratungsquote. Und hier schließt sich der Kreis schonwieder, da viele Menschen (beispielsweise in der Neuzeit) überhaupt nicht das Alter erreichten, um überhaupt heiraten zu können.
Die Geburt eines unehelichen Kindes wurde jedoch sanktioniert. Doch wer „durfte“ überhaupt heiraten? Generell war es erlaubt, zu heiraten, wenn sichergestellt war, dass die beiden Eheleute eine Familie ernähren konnten. Diese Regelung sollte die komplette Bevölkerung vor Nahrungsmangel schützen. Künstlerisch wird genau dieses Thema in „Die Hochzeit des Figaro“ aufgegriffen. Alterstechnisch lag die Grenze bei 25 Jahren. Wer schon vorher heiraten wollte, durfte dies nur bei Zustimmung des Vaters. Mit der Einführung der Zivilehe schoss die Zahl der Eheschließungen noch mal mehr in die Höhe und in der Moderne wurde die Entscheidung zur Hochzeit dann individuell von den Paaren getroffen.
Um 1800 lebten auf der Fläche, die einmal das Deutsche Reich werden sollte, ca. 25 Mio. Menschen. Um 1900 waren es schon 60 Mio.. Das Wachstum bzw. das Schrumpfen einer Bevölkerung hat zudem immer Einfluss auf politische Entwicklungen. Alles hängt irgendwie zusammen.
Schaut man sich die Bevölkerung Europas auf, so merkt man schnell, dass hier die Bevölkerungszahlen seit der Spätantike steigen. Eine Entwicklung also, die sich klar gegen den in Deutschland zu verzeichnenden Trend stellt.
Ein wesentlicher Grund, weswegen sich im Kaiserreich viele Menschen dazu entschlossen, Kinder kriegen zu können, war die Einführung der Sozial- bzw. Invalidenversicherung. Diese war jedoch ein wenig anders strukturiert als unser heutiges Gesundheitssystem. Generell wurde bis zum Tode gearbeitet. Inwieweit es möglich war, ging jeder seinem Beruf so gut er konnte nach. Es bekam jedoch einen Zuschuss zum Lebensunterhalt, wenn er eben nicht mehr so viel arbeiten konnte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Rentenreform entstand unser heutiges System, welches den Arbeitern irgendwann ihre wohlverdiente Rente zusichert. (Stichwort: „Generationenvertrag“) Die Arbeitslosenversicherung hingegen entstand erst in der Weimarer Republik.
Ach ja: Die Gastarbeiter waren über die eingeführten Sozialversicherungen nicht abgesichert.
Um 1800 lebten ca. 10% der Menschen im zukünftigen Deutschen Reich in Städten, die mehr als 5000 Einwohner zählten.1870 waren es schon 25%. Berlin war im Übrigen die erste Millionenstadt auf deutschem Gebiet.
Auch die Einwanderung in die USA spielte für viele eine große Rolle. Vor allem nach der 48’er Revolution suchten viele Menschen hier ihr „neues Glück“, was erklärt, dass es in den USA so viele Menschen mit deutschen Vorfahren gibt.
Wenn es früher einen „Knick“ in demographischen Tabellen gab, weiß man heute, dass dies vor allem an Kriegen, Krankheiten und Mangelernährung lag. Die Gründe für einen Bevölkerungsrückgang sind niemals monokausal. Im Prinzip haben hier immer mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Doch woran liegt es heute, dass immer weniger Menschen sich bewusst gegen Kinder entscheiden? Generell haben sich die gesellschaftlichen Vorstellungen geändert und der Zugang zu Verhütungsmitteln wurde erleichtert. Die bio-soziale-Bevölkerungsbewegung hat also dafür gesorgt, dass sich die Bevölkerungspyramide langsam aber sicher umdreht. Die Zahl der Kinder in einer Bevölkerung stand natürlich auch immer im engen Zusammenhang mit der aktuellen Verheiratungsquote. Und hier schließt sich der Kreis schonwieder, da viele Menschen (beispielsweise in der Neuzeit) überhaupt nicht das Alter erreichten, um überhaupt heiraten zu können.
Die Geburt eines unehelichen Kindes wurde jedoch sanktioniert. Doch wer „durfte“ überhaupt heiraten? Generell war es erlaubt, zu heiraten, wenn sichergestellt war, dass die beiden Eheleute eine Familie ernähren konnten. Diese Regelung sollte die komplette Bevölkerung vor Nahrungsmangel schützen. Künstlerisch wird genau dieses Thema in „Die Hochzeit des Figaro“ aufgegriffen. Alterstechnisch lag die Grenze bei 25 Jahren. Wer schon vorher heiraten wollte, durfte dies nur bei Zustimmung des Vaters. Mit der Einführung der Zivilehe schoss die Zahl der Eheschließungen noch mal mehr in die Höhe und in der Moderne wurde die Entscheidung zur Hochzeit dann individuell von den Paaren getroffen.
Um 1800 lebten auf der Fläche, die einmal das Deutsche Reich werden sollte, ca. 25 Mio. Menschen. Um 1900 waren es schon 60 Mio.. Das Wachstum bzw. das Schrumpfen einer Bevölkerung hat zudem immer Einfluss auf politische Entwicklungen. Alles hängt irgendwie zusammen.
Schaut man sich die Bevölkerung Europas auf, so merkt man schnell, dass hier die Bevölkerungszahlen seit der Spätantike steigen. Eine Entwicklung also, die sich klar gegen den in Deutschland zu verzeichnenden Trend stellt.
Ein wesentlicher Grund, weswegen sich im Kaiserreich viele Menschen dazu entschlossen, Kinder kriegen zu können, war die Einführung der Sozial- bzw. Invalidenversicherung. Diese war jedoch ein wenig anders strukturiert als unser heutiges Gesundheitssystem. Generell wurde bis zum Tode gearbeitet. Inwieweit es möglich war, ging jeder seinem Beruf so gut er konnte nach. Es bekam jedoch einen Zuschuss zum Lebensunterhalt, wenn er eben nicht mehr so viel arbeiten konnte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Rentenreform entstand unser heutiges System, welches den Arbeitern irgendwann ihre wohlverdiente Rente zusichert. (Stichwort: „Generationenvertrag“) Die Arbeitslosenversicherung hingegen entstand erst in der Weimarer Republik.
Ach ja: Die Gastarbeiter waren über die eingeführten Sozialversicherungen nicht abgesichert.
Um 1800 lebten ca. 10% der Menschen im zukünftigen Deutschen Reich in Städten, die mehr als 5000 Einwohner zählten.1870 waren es schon 25%. Berlin war im Übrigen die erste Millionenstadt auf deutschem Gebiet.
Auch die Einwanderung in die USA spielte für viele eine große Rolle. Vor allem nach der 48’er Revolution suchten viele Menschen hier ihr „neues Glück“, was erklärt, dass es in den USA so viele Menschen mit deutschen Vorfahren gibt.