140 Teilnehmer konnte Klenk-Vertriebsvorstand Franz David in diesem Jahr zum Innova Holzboard begrüßen. Die sechste Aufl age des Innova Holzboard hat eindrucksvoll bestätigt, dass diese Veranstaltung sich zu einem wichtigen Treffen der Holzbranche entwickelt hat. Aus Deutschland und dem benachbarten Ausland waren die Teilnehmer der Einladung der Veranstaltungsgründer Pfl eiderer Industrie und Klenk sowie der neuen Partnern Isocell und Remmers nach Leipzig gefolgt, um sich dort zwei Tage lang über hochaktuelle und interessante Themen rund um den Holzbau auszutauschen.
„Macht Holz krank?“, fragte Prof. Dr. med. Volker Mersch-Sundermann, und griff damit ein brisantes Thema auf. Doch der Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg konnte Entwarnung geben. Über mehrere Jahre durchgeführte Studien im Labor und an Versuchspersonen kommen zum Ergebnis: Eine Gefährdung des Menschen durch fl üchtige organische Verbindungen (sog. VOC) aus Holz ist bei praxisgerechter und sachgerechter Verbauung von Holz nicht zu erkennen. Man sollte eher die Frage stellen „Macht Holz gesund?“, meinte Mersch-Sundermann mit einem Augenzwinkern und gab auch gleich Hinweise aus wissenschaftlichen Untersuchungen dazu.
Das Bewusstsein, dass es sich auch positiv auf die Umwelt und das Klima auswirkt, wenn Menschen mit Holz bauen und wohnen, ist mittlerweile auch in der Öffentlichkeit angekommen. Zertifikate für Nachhaltiges Bauen sind gefragt. Welche Kriterien die verschiedenen Systeme zur Zertifizierung heranziehen, worin sie sich unterscheiden und was das für die Holzindustrie bedeutet, erklärte Claus Seemann, Leiter des technischen Produktmanagements bei Pfleiderer.
Das Referat von Dr. Dirk Lukowsky, Frauenhofer Institut für Holzforschung, Braunschweig, zu „Beschichtungen von Holz im Außenbereich“ gab anhand eindrucksvoller praktischer Beispiele wichtige Hinweise zu Renovierungsintervallen und der richtigen Wahl von Farben und Lasuren. „Ein gute Untergrund und die dazu geeignete Beschichtung bieten die beste Gewähr für eine gute Performance“, so Lukowsky. Doch sollte man stets bedenken: Eine Fassade ist kein Möbelstück! „Marktausblick 2011 – Wo liegen die Chancen?“ lautete der Titel des Beitrags von Martin Langen, B+L Marktdaten GmbH. Der Referent machte der Brache Hoffnung und versprach einen Nachfrageboom im kommenden Jahr. Abgeleitet hat er diese frohe Botschaft aus der Zahl der Baugenehmigungen und dem zunehmenden Renovierungspotenzial. Seit langer Zeit wieder anziehende Immobilienpreise würden mittelfristig zu verstärkter Bautätigkeit in größeren Städten führen. „Wenn der Holzbau davon profi tieren will, dann muss er Lösungen für den mehrgeschossigen Wohnungsbau anbieten“, betonte Langen. Er empfahl der Branche verstärkte Lobbyarbeit auf diesem Feld.
Abgerundet wurde der Branchentreff durch eine Abendveranstaltung in den historischen Gewölben von Auerbachs Keller. Am Vormittag des zweiten Tages stand ein Besuch bei der Porsche in Leipzig. Hier gab es nicht nur einen Einblick in eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt, sondern auch Gelegenheit zu einer rasanten Fahrt auf der Firmenteststrecke.
Seit 2002 veranstalten der Holzwerkstoffhersteller Pfl eiderer und das Säge- und Holzbearbeitungsunternehmen Klenk das Innova Holzboard als gemeinsames Kundenevent. Zielgruppe sind Fertighaushersteller, Holzbaubetriebe und der Holzhandel. In diesem Jahr waren als weitere Partner die Firmen Isocell, der führende Dämm- und Dichtungshersteller, und Remmers, Premiumproduzent von Oberfl ächenschutz, als Mitveranstalter dabei. Neben den Fachvorträgen gab es wieder ausreichend Gelegenheit zu interessanten Gesprächen und persönlichen Begegnungen.