So gelingen Panoramaaufnahmen auch mit dem Smartphone.
Wir können uns an dem Anblick von schneebedeckten Gipfeln oder saftigen Almwiesen kaum sattsehen. Den meisten Berghasen geht es genauso. Damit wir auch im heimischen Wohnzimmer noch die faszinierenden Landschaften von Gamskarkogel, Zugspitze und Co. bewundern können, zücken wir unterwegs gerne den Fotoapparat oder besser gesagt das Handy. Damit dabei spektakuläre Bergfotos mit dem Smartphone entstehen, sind einige Tipps zu beachten.
1. Sicherheit geht immer vor
Egal, was du in den Bergen unternimmst, deine Sicherheit steht immer an erster Stelle. Die Jagd nach dem perfekten Foto vom Gipfelkreuz mag Spaß machen, aber dennoch ist stets darauf zu achten, dass dir nichts passiert. Sichere dich und deine Begleiter immer sorgfältig ab, bevor ihr für den Schnappschuss posiert. Selbst in relativ ebenem Gelände, können Rutschgefahr oder andere Herausforderungen bestehen. Deshalb schau dir vor dem Shooting das Areal gut an und stelle sicher, dass nichts passieren kann.
2. Verwendungszweck bestimmen
Willst du deine Aufnahmen ausdrucken und an die Wohnzimmerwand hängen? Oder ist es dir wichtiger, dass deine Follower auf Instagram.com die Schnappschüsse deines Bergausflugs zu sehen bekommen? Je nachdem wofür du die Bilder brauchst, verwendest du unterschiedliche Formate. In der Regel entstehen im Querformat schönere Landschaftsbilder. Du kannst dabei einen größeren Radius ablichten.
Allerdings kommen auf Instagram Fotos im Hochformat wesentlich besser zur Geltung. Die Social-Media-Plattform ist vor allem bei den Storys auf längliche Bilder ausgelegt. Willst Du deine Fotos für einen Wandkalender nutzen? Dann kannst du bei fotokalender.com auch im Nachgang noch ein wenig am Format schrauben. Die Ausrichtung der Fotos lässt sich ebenfalls ändern. Es gibt auf verschiedenen Plattformen und Apps die Optionen, den Schnappschuss zu bearbeiten. Allerdings ist es wesentlich einfacher, wenn das Format von Anfang an stimmt. Denn eine Änderung von Quer- auf Hochformat ist im Nachhinein in der Regel nicht möglich.
Falls du dich nicht entscheiden kannst, dann fertige doch einfach einen bunten Mix aus Hoch- und Querformatbildern an. So hast du auf jeden Fall die passenden Schnappschüsse auf der Speicherkarte.
3. Auf das richtige Licht achten
Eines der entscheidenden Elemente für gelungene Fotos ist das Licht. Die erste Grundregel lautet, dass du nicht gegen die Sonne fotografieren solltest. Dadurch erscheinen die abgelichteten Menschen oder Gegenstände im Vordergrund nur als dunkle Schatten. Du kannst diesen Effekt natürlich auch für dich nutzen. Es kann durchaus reizvoll sein, von einer Person im Vordergrund nur den Schatten zu sehen, während der Hintergrund in seiner vollen Pracht erstrahlt.
In der prallen Mittagssonne entstehen normalerweise keine schönen Bilder, weil das Licht zu grell ist. Scheint die Sonne direkt von oben auf Personen herab, dann lichtest du auf ihren Gesichtern meist harte Schatten an den Augen ab. So wirken die Modelle vor der Traumkulisse wenig attraktiv.
Viel besser fällt das Ergebnis bei Bergshootings am Morgen oder späteren Nachmittag aus. Dann trifft das natürliche Licht schräg auf. Es ist jetzt nicht mehr hart, sondern sanft. Außerdem entsteht ein interessantes Spiel mit den längeren Schatten.
4. Kein Zoom verwenden
Nichts ist leichter als mit der Handykamera ein Objekt heranzuziehen. So kann auch der fröhlich hüpfende Gamsbock an der Bergwand aufgespürt werden. Eine erstklassige Aufnahme wird mit einem Zoom allerdings nie gelingen. Denn bei dem Heranziehen geht ein erheblicher Teil der Qualität des Bildes verloren. Es ist besser, das Foto erst im Nachgang zu bearbeiten. Dann können die Ausschnitte auch noch vergrößert werden.
5. Mit Tiefenschärfe arbeiten
Versuche ein Bild zu erschaffen, dass in die Tiefe geht. Idealerweise erzielst du eine dreidimensionale Wirkung. Das schaffst Du am einfachsten, indem du optisch mehrere Ebenen bildest. Vielleicht hängen ein paar Blätter eines Obstbaums im Vordergrund in den Bildausschnitt, dahinter eröffnet sich der Blick über eine Alm bis zum markanten Bergrücken im Hintergrund.
6. Die passende Ausrüstung
Derjenige, der mit dem Handy fotografiert, braucht keine große Kameratasche mitbringen. Dennoch gibt es einige praktische Utensilien, die hilfreich sind. Geht es in der kalten Jahreszeit können Handschuhe mit Displayfunktion eine hervorragende Anschaffung sein. Mit ihnen kann das Smartphone problemlos bedient werden. Dabei bleiben die Hände schön warm. Außerdem besteht die Gefahr nicht, dass ein Handschuh während es Fotografierens verloren geht.
Wer möchte, der kann auch einen Selfiestick oder ein kleines Stativ mitbringen. Dadurch gelingen Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven sowie von der gesamten Mannschaft. Die Ausrüstung sollte robust sein und sich für den Einsatz im freien Gelände eignen. Besser du gibst für ein Stativ ein paar Euro mehr aus, als dass du ein Teil mitschleppst, das bei jedem Windhauch umfällt.
7. Sauberes Equipment
Klare, kontrastreiche und farbenfrohe Panoramabilder entstehen nur, wenn die Linse frei von Fett und anderen Verunreinigungen ist. Bevor die Bergtour startet, kann mit etwas Glasreiniger auf einem Wattestäbchen die Linse gesäubert werden. Für unterwegs wird am besten ein Mikrofasertuch mitgeführt. Damit können regelmäßig Schmutz und Fingerabdrücke entfernt werden.
8. Beide Hände nutzen
Zwar sollen die Finger nicht auf der Linse landen, dennoch wird der Einsatz beider Hände empfohlen. Denn nur, wenn du dein Smartphone gut festhältst, werden Wackler vermieden. So cool es auch aussehen mag, einhändig zu knipsen. Für ein sauberes Ergebnis sollte das Handy stabil gehalten werden.
9. Attraktive Posen
Sollen Freunde oder Partner mit auf das Bergbild, dann ist etwas Kreativität gefragt. Es dürfen gerne verschiedene Posen ausprobiert werden. Jedes Modell fühlt sich in einer anderen Stellung wohl. Grundsätzlich wirken Outdooraufnahmen gut, wenn die Fotomodelle dabei die Arme fröhlich in die Luft strecken. Auch Bildern, auf denen Menschen springen, gehen oder klettern beeindrucken.
10. Auf Filter verzichten
Auf den neusten Smartphones stehen verschiedene Filter zur Verfügung. Es ist verlockend diese direkt beim Fotografieren einzusetzen. Das Problem ist nur, dass der Filter in der Regel anschließend nicht mehr entfernt werden kann. Gefällt die Farbgebung im Nachhinein nicht mehr, wird es schwierig. Dagegen ist es immer möglich, zu einem späteren Zeitpunkt einen Filter über das Originalbild zu legen.
11. In der App nachbearbeiten
Sowohl für Android als auch iOS existieren mittlerweile unzählige Apps, um Bilder nachzubearbeiten. Einige Angebote sind kostenlos, die andere gebührenpflichtig. Der Picsart Foto Editor und Snapseed sind zwei Beispiele für solide und gleichzeitig kostenlose Tools.
12. Horizont platzieren
Ein praktischer Profitipp bezieht sich auf den Horizont. Dieser sollte möglichst nicht in der Mitte des Bildes positioniert werden. Interessanter werden die Aufnahmen, wenn der Horizont im unteren oder oberen Drittel des Fotos platziert wird.
13. Bildkomposition mit Schnittpunkten
Überlege dir, wo der Fokus in deinem Bild liegen soll. Ist eine alte Burgruine hinter dem glasklaren Gebirgssee dein Hauptmotiv? Dann stelle Dir vor, Dein Handybildschirm wäre in neun gleich große Rechtecke aufgeteilt. Dort, wo sich die Rechtecke kreuzen, entstehen Schnittpunkte. Auf einem dieser Schnittpunkte sollte dein Hauptmotiv liegen. So wirkt das gesamte Bild interessanter für das menschliche Auge.
14. Spiel mit der Perspektive
Schon in unserem Beitrag “8 Tipps für das perfekte Bergfoto” findest du einen Abschnitt zum Thema Perspektive. Versuche Bilde aus unterschiedlichen Positionen zu schießen. Begib dich ruhig einmal auf die Knie, beim nächsten Mal fotografierst du schräg nach unten. Um für das Spiel mit der Perspektive gute Ideen zu bekommen, lohnt eine kleine Recherche. Es kann nie schaden, sich die Aufnahmen anderer Bergfotografen anzusehen. Dadurch erhältst du bestimmt die ein oder andere Inspiration. Bist du dann selbst wieder auf dem Berg, kannst du dich selbst an ähnlichen Perspektiven ausprobieren.