#12von12: verbaselt!

kopflosFrancesca Schellhaas/photocase.de

#12 von 12: verbaselt

Jetzt schau ich grade zwecks Terminfindung auf meinen Kalender und da sieht mich die 12 an. Mann, die 12!!! Ich habs verbaselt, verpennt, vergessen. Verflixt noch eins. Und dann dachte ich, ach, ich kann euch ja auch so was von meinem Tag erzählen. Also 12 Fakten. Dann ist die 12 ja nicht in Gänze an mir vorbeigerauscht.

#1 Ich hab heute morgen vergessen, meinen Kaffee auszutrinken. Das kann sich niemand, der mich kennt, vorstellen. Der Tag omte also schon…(ist omte ein Wort? Von Omen? Wenn nicht, kommts in meinen persönlichen „künstlerische Freiheits-“ Duden (auch hier noch einmal eine dicke Entschuldigung an Bernd aus dem 4. Stock. :-)).

#2 Ich habe wieder vergessen, die getönte Tagescreme erst nach dem Anziehen eines weißen Oberteils aufzutragen. 

#3 Ich habe meinen Schlüsselbund bei meinen Eltern vergessen – nein, ich korrigiere: ich habe bei der Abreise vergessen, in den Tiefen des Wäscheschranks zwischen den Kissenhüllen nach meinem Schlüssel zu suchen, den jemand, der nur knapp über einen Meter groß ist, dahingelegt hat. Das Kind seinerseits hatte vergessen, mir das mitzuteilen. Seitdem tingele ich mit dem flimsigen Ersatzschlüsselbund durch die Gegend, kann nicht Fahrrad fahren, weil das ja doppelt gesichert im Hof angebunden ist, kann nicht in den Keller und überhaupt.

#4 Der Mann, der mir gerade beim Schreiben über die Schulter kiekt, wird mich gleich fragen, ob ich die Lebensmittel-Bestellung aufgegeben und beim Finanzamt angerufen und den Samstagabendtermin koordiniert habe. Vergessen.

#5 Im Monbijoubad. Da hab ich außer den Badeschlappen fürs Kind nix vergessen. Heute wars irgendwie kalt da, das Kind hatte nach zwei Minuten Inswasserhüpfen Gänsehaut wie die Kasseler Berge, aber behauptet blaulippig, es „fri-hi-hi-hiere g-ga-aa n-n-ni-i-ich“. Ich esse, ganz in Gedanken an Andrea Harmonika, einen Flutschfinger.

#6 Jetzt seid ihr dran. Mit nicht vergessen. Ich war heute bei der Initiative „Moabit hilft“, die neben Flüchtlingen in Unterkünften auch denjenigen hilft, die Stunden und Tage vor dem LaGeSo auf eine Registrierung und Zuweisung in eine Unterkunft warten. Familien mit großen und kleinen Kindern, werdende Eltern, junge Männer. Drei Wasserstellen, ein Klocontainer. Die Initiative sammelt Spenden, Lebensmittel, Babynahrung, Kinderkleidung, Windeln, Reisetaschen etc. Bitte schaut mal hier, ob es nicht etwas gibt, das ihr beitragen könnt. Und wenn ihr Zeit habt: kommt dort vorbei. Schnippelt Obst, helft Brote schmieren, gebt Kindersachen aus, verteilt das Essen. Habt ein nettes Wort. Vielen sieht man die Strapazen und Sorgen an. Ich würde mir so wünschen, dass alle Flüchtlinge erst mal in ein nettes Gesicht sehen, wenn sie zu uns kommen. Vielleicht auch das Gefühl haben, hier erst mal sicher zu sein und irgendwie ankommen zu dürfen. Ja, nennt mich sozialromantisch. Aber wenn man vergisst, dass man Mensch ist, und dass man sich wahrscheinlich keine Sekunde anders entscheiden würde – wegzugehen aus der Heimat, weil Teile der Familie grausam umgekommen sind, man selbst vielleicht misshandelt wurde, die eigenen Kinder nicht sicher sind und keine Perspektive auf ein anständiges Leben haben und das Zuhause einem unterm Arsch (Entschuldigung) weggebombt worden ist – wenn man das vergisst, muss man sich ernsthaft fragen, in welcher Welt wir leben oder leben wollen.

#7 Zwischen Tomatenscheiben und Weintraubenbergen hab ich Christina getroffen. Wir haben uns angeschaut und sofort festgestellt, dass wir uns kennen. Klar, vom letzten #blomm! Christina ist von Erika! Schade, dass wir nicht sofort ge-selfiet haben (heute ist mein Verbschöpfungstag).

#8 Ich weiß immer noch nicht, warum heute im Tegel-Bus die Heizung an war. 

#9 Das Leben sieht nach drei Gläsern Weißwein ganz gut aus.

#10 Mein Kind sieht mit Schwimmbrille aus wie ein rosa Prinzessinnenfrosch, den ich aufessen will.

#11 Jetzt schreib ich nur noch Unsinn.

#12 Schlaft schön. Und ich vergesse heute Abend auch nicht, die Kontaktlinsen rauszunehmen.

  


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