Robert Gernhardt erzählte gern, er habe eine zutiefst traurige Kindheit hinter sich. Im Schwimmbad sei er kein Adonis gewesen, wenn besser gebaute Jungen mit den Mädchen flirteten, war er auf dem Handtuch mit einem Gedichtband nur Zaungast. Später schrieb er selbst Gedichte, in denen das Jugendtrauma konserviert ist. „Ist das Herz auf dem Sprung, ist das Hirn auf der Hut/ Springt das Herz in die Luft, greift das Hirn nach dem Schirm/ Schwebt das Herz himmelwärts, spannt das Hirn seinen Schirm/ Stürzt das Herz auf den Schirm, ist das Hirn obenauf:/ Siehste, mein Lieber. Immer schön auf dem Teppich bleiben!“ / Roland Mischke, Welt am Sonntag