Auf der Kundgebung sprach sich auch DGB-Vorsitzender Sommer für einen "Fahrplan zum Ausstieg aus der Atomenergie" aus. Die Gewerkschaft seien sich sehr wohl bewusst, dass daran auch Arbeitsplätze hingen. Aber das sei schon bei ethisch motivierten Protesten gegen die Rüstungspolitik der Konservativen in den 80er Jahren der Fall gewesen und man habe hier auch geordnete Rückzüge organisieren können. (Naja, zumindest teilweise.) Gut, weil sachlich fundiert, auch die Rede von Hubert Waiger, Vorsitzender des BUND.
Die Reden waren insgesamt inhaltlich eher defensiv und mitfühlend mit den Opfern in Japan. Das Verhalten der deutschen Bundesregierung hätte viel hergegeben für manche berechtigte Polemik, aber das schenken sich die Erwachsenen unter den Rednern. Nur schwer zu ertragen eine ziemlich hysterisch vorgetragene "Betroffenheitsrede" einer Aktivistin. Gut, vielleicht ist man da als Ingenieur dann doch zu rational. Nach Sommer spielten dann Wir-sind-Helden und wir gingen nach Hause. Ich hatte gestern gesagt, wenn zu den Demos insgesamt mehrere Hunderttausend kommen, dann ist die Mappusregierung am Sonntag weg vom Fenster. Ich hoffe, dass ich recht behalte, denn die Bedingung hat sich heute erfüllt..