Zeitungen
Foto: Jeger (pixelio.de)
Der ORF berichtet, dass im Iran ein vom Islam zum Christentum Übergelaufener zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Als Begründung muss herhalten, dass er sagenhafte 12.000 Bibeln verteilt haben soll.
Wie der vatikanische Pressedienst Fides am Dienstag unter Berufung auf örtliche Beobachter berichtete, befand ein Gericht in Teheran ihn für schuldig, „Verbrechen gegen die Staatssicherheit“ begangen zu haben. Der verurteilte Mohammed Hadi Bordbar habe sich neben der Verteilung der Bibeln nach seiner Taufe auch in seiner Wohnung mit anderen Gläubigen zum Gebet versammelt und damit gegen iranisches Gesetz verstoßen. Die Polizei hatte in der Wohnung des Verurteilten laut dem Bericht im Dezember 2012 über 6.000 Bibeln sowie weitere christliche Publikationen beschlagnahmt.
Dazu sind zwei Dinge anzumerken:
- kommt es mir sehr unglaubwürdig vor, dass der Mann solch eine Masse an Bibeln verteilt haben will. Unter den im Lande herrschenden Bedingungen wäre er sicherlich viel früher aufgefallen – sprich: der Geheimdienst auf ihn aufmerksam geworden. Selbst wenn die oben genannten 6.000 in der Wohnung aufgefundenen Bücher hinzugezählt werden bleiben noch immer 6.000 verteilte Exemplare. Das halte ich für unglaubwürdig.
- Zu gut passt diese Story in die derzeitige Medienkampagne, die von einer weltweiten Verfolgung von Christen spricht. Zudem wird im ORF-Artikel auch als Quelle auf den vatikanischen Pressedienst Fides verwiesen – eine Quelle, die nicht gerade als objektiv bekannt sein dürfte.