„Erwacht vom Schlaf / einer friedlich ruhigen Welt/durch Jokisen-Tee / mit nur vier Tassen davon / kein Schlaf mehr möglich in der Nacht.“ Dieses völlig unspektakulär wirkende japanische Gedicht aus dem 19. Jahrhundert enthält eine politische Botschaft: In den vier Tassen Tee verstecken sich die vier Kriegsschiffe des Commodore Perry, mit denen die USA 1854 Japans Öffnung nach Westen erzwangen. Anfang vom Ende einer Kultur, deren späte Massenprodukte Europas Kunst mit prägen sollten: Farbholzschnitte, zunächst als Verpackungsmaterial über den Pazifik gelangt, prägen bis heute unser Bild von Nippon. Dabei galten die Ukiyo-e, „Bilder des fließenden Lebens“, genannten Drucke in Japan selbst bis vor wenigen Jahrzehnten als zweitrangiges Kunsthandwerk. / Stefan Tolksdorf, Badische Zeitung