In gut drei Dutzend mexikanischen Städten haben Tausende Menschen gegen die fortgesetzte Gewalt im Drogenkrieg protestiert. Zu den Demonstrationen unter dem Motto „Für den Frieden – Gegen die Gewalt“ hatte unter anderen der Dichter Javier Sicilia aufgerufen, dessen 24 Jahre alter Sohn Ende März von einem Drogenkartell ermordet worden war. / faz.net
Ausführlicher der Tagesspiegel, in dem es u.a. heißt:
Beobachter sehen schon den Beginn einer nationalen Bewegung, ausgerechnet mit einem Poeten an der Spitze, dessen einzige Waffe das Wort ist. Vor wenigen Tagen hat Sicilia 95 Plaketten an den Sitz des Gouverneurs seines Heimatstaates Morelos geschraubt. Darauf stehen die Namen der allein dort in diesem Jahr Ermordeten. Sicilia rief alle Mexikaner auf, es ihm gleichzutun. Die Politiker stünden vor einem – von Sicilia wohl kalkulierten – Dilemma: Entweder ihre Amtssitze würden zu riesigen Mahnmalen, oder sie nähmen die Plaketten ab und bewiesen ihre Hartherzigkeit.