Titel: 12 Years A Slave
Regie: Steeve McQueen
Drehbuch: John Ridley
Musik: Hans Zimmer
Produktionsland: USA, UK
Dauer: 134 Minuten
Erscheinungsdatum: 2013
Altersfreigabe: FSK 12
Log-Line:
Im Jahr 1841 lebt der Geigenspieler SOLOMON NORTHUB als ein freier Afro-Amerikaner, Ehemann und Vater von zwei Kindern in New York. Eines Tages wird er von zwei Männern zu einem lukrativen Auftritt vor Publikum verpflichtet. Nach einer Nacht in Washington D.C. mit den beiden Männern wacht Nothub an den Boden gekettet auf. Im Schock von dem, was passiert ist, erkennt Northup, dass er unter Drogen gesetzt und in die Sklaverei verkauft wurde.
Meine Meinung:
“… ich will nicht überleben … ich will leben!”
Ich als Geschichte-Narr wollte diesen Film natürlich unbedingt sehen. Zugegeben, Filme über die (amerikanische) Sklaverei sind in letzter Zeit hoch im Kurs (Lincoln – 2012, Django Unchained – 2012), doch sei’s drum, ein Geschichts-Drama, der von den Kritikern so hoch gelobt wird, muss einfach gesehen werden.
Der Film beginnt mitten im Sklaven-Leben (ein paar “Kostproben” für das was später noch so kommen sollte) danach erscheint die Rückblende seines vorherigen Leben als freier, glücklicher Familienvater und Ehemann und der Film kann los gehen. Der Protagonist erhält ein Angebot, dass er nicht ablehnen konnte, solle er doch für einen Zirkus die musikalische Untermalung darbieten. Doch dies sollte sich später als eine Falle rausstellen. Nach einer nächtlichen Zeche wird er in Ketten gelegt und in den Süden verschleppt. Somit beginnt sein Leidensweg als Mensch 3. Klasse.
Wir begleiten von nun an den Protagonisten, gespielt von Chiwetel Ejiofor (Amistad, American Gangster, Salt) und sein 12-jähriges Martyrium, die er durch die “Südstaaten-Gastfreundschaft” durchmachen musste. Wird er anfangs noch rumgereicht wie ein Joint am Lagerfeuer, trifft er schließlich auf seinen Master EDWIN EPPS, gespielt von Michael Fassbender (300, Inglourious Basterds, X-Man: Erste Entscheidung), der Solomons Martyrium zusätzlich mit einen niemals endenden Albtraum erweitert. Peitschenhiebe, Demütigungen, Folterungen, Vergewaltigungen oder aber Tod durch den Strick durchziehen den fortlaufenden Film.
Fazit:
12 Years A Slave ist ein eindringlicher aber konservativer Film. Man erkennt eindeutig Steeve McQueens Absichten, was ich natürlich auch nachvollziehen kann. Vergleiche mit anderen Filmen mit diesem Thema, wie z.B. “Die Farbe Lila” (1985), “Amistad” (1997) jeweils Steven Spielberg oder aber auch “Rosewood” (1997) von John Singleton zeigen aber, dass nicht viel neues dabei ist. Der erhobene Zeigefinger ist natürlich dementsprechend lang, auch wenn hier einige “gute” Weiße dargeboten werden. Die Folterszenen erinnerten mich gezwungenermaßen an “Die Passion Christi”, der (so glaub ich) den selben Effekt hervorrufen sollte. Etwas amüsant fand ich da schon den Auftritt Brad Pitts, der als der “Heilige Mann” von Kanada gezeigt wird, der (und nur er) dem verzweifelten Protagonisten aus dieser Hölle zu fliehen hilft. Die Leistung Michael Fassbenders finde ich doch gelungen, aber kommt meines Erachtens niemals an die Leistung Ralph Fiennes in seiner Parade-Rolle als “Amon Göth” in “Schindlers Liste” (1993), der es wirklich schaffte, mein Blut in den Adern gefrieren zu lassen.
Der Soundtrack hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen. Man merkt, dass Hans Zimmer etwas neues probieren möchte, das Ergebnis war aber kein “Trent Reznor” aus “The Social Network” sondern eher irgendwas … anderes. Die Kamera fand ich sehr gut und schön eingesetzt.
Schlussendlich ist es ein solider Film, der etwas mehr Mut verdient hätte, sowohl vom Drehbuch als auch von der Regie – anscheinend wollte man da bloß nichts falsch machen.
Mein Rating:
8/10
http://www.imdb.com/title/tt2024544/
http://www.rottentomatoes.com/m/12_years_a_slave/