In den vergangenen vier Wochen habe ich viele Themen gewälzt, viele Texte verfaßt und auch wieder gelöscht.
Mich quälte die Frage, was ist es wert geschrieben zu werden, von mir hier auf den Blog an die Öffentlichkeit zu zerren. Die Gedanken drehten sich im Kreis und kamen zu keiner akzeptablen Lösung. Das Resultat: Schweigen.
Heute ist der 12. Im Monat, der Tag, an dem Bilder genügen. 12 an der Zahl und wie immer bei Caro von Frau Kännchen angedockt.
Mein Tag beginnt um 5 Uhr. Heute geht es zum Meeting nach Berlin. Ich habe im Januar ein neues Projekt begonnen und darüber spreche ich mit meinen Kollegen, die in ganz Deutschland verteilt arbeiten.
Die Mädels sind teilweise wenig begeistert, sind sie es kaum gewöhnt, daß ich unterwegs bin.
Die Große begleitet mich zusammen mit dem Hund zum Bahnhof. Mir fällt auf, daß die Wege nach Regen und Eiseskälte extrem glatt sind. Ich habe noch im Hinterkopf zu Hause anzurufen und den Rest zu warnen, vergesse es aber wieder.
Im Zug hänge ich meinen Gedanken nach. Bis mein Handy klingelt und der Papa der besten Freundin der Jüngsten anruft und nachfragt, wo mein Kind bliebe. Viertel vor acht ist es und mir wird ein bißchen flau im Magen. Zu Hause angerufen habe ich ein weinendes Kind am anderen Ende der Leitung: Es war auf dem spiegelglatten Gehweg ausgerutscht und auf den Mund gefallen. Das per Messenger gesendete Bild bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen: Die Schneidezähne sind in Mitleidenschaft gezogen, das Gesicht blutig und das Kind aufgelöst.
Hin-und Hergerissen von meinen Muttergefühlen war ich kurz davor in den nächsten Zug nach Hause zu springen. Nach einigen dann doch beruhigenden Gesprächen mit dem Weltbesten entschied ich mich, meine Reise fortzusetzen. Nicht leicht in so einem Fall loszulassen. Das blöde Gefühl im Bauch bleibt. Immer.
In Berlin angekommen nehme ich direkt die S-Bahn zu Andrea, die den Blog Runzelfüßchen betreibt und über die Jahre zu einer wichtigen Person in meinem Leben geworden ist. Dort bekomme ich neben wohltuendem Kaffee (ich hatte heute noch keinen) und leckerem Tee auch grandiose, selbstgemachte Spaghetti. Jetzt hält Andrea mich zwar für ausgesprochen gefräßig, aber ich finde, man sollte immer authentisch bleiben.
Die gemeinsame Zeit vergeht viel zu schnell, es wären noch sehr viele Worte übrig, die wir auszutauschen hätten. So blieb am Ende erst mal nur eine feste Umarmung und das Versprechen sich bald wiederzusehen.
Mein nächster Weg führte mich zu Sophie, auch über das Bloggen kennengelernt, jetzt verbindet uns auch die berufliche Ebene. Wir sprechen darüber, was es braucht, um Blogger zusammenzubringen und etliche andere Themen. Auch die Zeit mit Sophie vergeht viel zu schnell. Am Alexanderplatz trennen wir uns.
Früher hätte ich sicher einen der Schoppingtempel aufgesucht, heute mache ich ein Foto und steige in die U-Bahn Richtung Pankow.
Dort treffe ich eine dritte Person aus diesem Internet auf einen Ingwertee, hole mir noch Kopfschmerztabletten aus der Apotheke und mache mich auf den Weg zum Hotel.
Google hatte mir immer eine falsche Straße gezeigt, zum Glück liegt es doch zentrumsnah.
Im Hotel treffe ich zwei der Kolleginnen zum Abendessen und wir planen den nächsten Tag.
Relativ zeitig falle ich jetzt in mein Bett und erwarte vorfreudig, was in den nächsten beiden Tagen inhaltlich passieren wird.
Mehr 12von 12 wie immer bei Caro, meine letzten Jahre sahen im Februar so aus: