12-Stundenlauf an den Salinen Bad-Dürkheim

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12-Stundenlauf an den Salinen Bad-Dürkheim

3. Mai 2014 Gerd Hinterlasse einen Kommentar

Es ist bereits ein langer Tag vergangen als ich mit meiner Familie beim 12-Stundenlauf in Bad Dürkheim aufschlage. Zwar liegt die Wein- und Kurstadt Bad Dürkheim nicht besonders weit von uns weg, aber auf Grund des Brückentages und dem miesen Wetter ist auf den Straßen sehr viel los. Entsprechend ist es schon 18:00Uhr als wir an der Saline aufschlagen.
Und bevor wir im Hotel einchecken gibt´s schon ein freudiges Wiedersehen. Wir treffen Margitta und Falk, welche wir seit dem FRA Marathon 2011 nicht mehr gesehen hatten. Entsprechend haben wir uns gefreut.

Nach der Begrüßung kurz im Hotel eingecheckt und das Zimmer belegt. Dann wieder vor die Tür und ein klein wenig die Strecke anschauen, bei knapp 700m eine kurzweilige Angelegenheit.
Weinbergschnecke ganz herzlich begrüßt und sich natürlich über die vielen “altbekannten” Gesichter gefreut.
Meine beiden Frauen sind dann noch ne Kleinigkeit essen gegangen während ich mich nochmal kurz in die waagrechte begeben haben. Schließlich sollte die anstehenden Nacht wenig Möglichkeiten zum Entspannen geben.

Respekt sieht man schon vor dem 12-Stundelauf

Respekt sieht man schon vor dem 12-Stundelauf

Punkt 21:00 Uhr gab es dann den Startschuss von Organisatorin Gabi Gründling und insgesammt 113 Laufverrückte machten sich auf den Weg auf den 12-Stundenlauf um die Salinen.

Start des 12-Stundenlaufs

Start des 12-Stundenlaufs

Der vordere Streckenbereich, in dem sich auch die Verpflegungsstände und die Zeitmessung befanden war aus gut laufbarem Pflasterbelag, die Rückseite mit kleinformatigem Schotter befestigt. Auch sehr gut laufbar, jedoch sammelt man sich hier und da doch das eine oder andere Steinchen ein.

Und so drehte ich gleichmässig meine Runden während zeitgleich die Dämmerung einsetzte. Da unser Hotel direkt an der Strecke lag, konnten meine beiden Frauen sich zurückziehen und nach Lust und Laune mal vorbeischauen. Auf Grund der unsicheren Witterung hatte ich noch ein kleines Depot an “Wechselwäsche” in einem der Zelte deponiert. Aber zum Glück blieb es erst einmal trocken.
Im Gegenteil, es war teilweise richtig warm. Zwar zog einem vom Start weg ein unangenehmer, kalter Wind entgegen, aber auf dem rückwertigen Teil der Strecke war dieser verschwünden. Und so gab es einen ständigen Wechsel zwischen heiß und kalt.

So dauert es gerade mal zwei Stunden, bevor ich meine erste Garnitur vorsichtshalber wechseln musste. Es war mir zu riskant mit dem völlig durchgeschwitzten Shirt weiterzulaufen. Für eine Jacke war´s dann aber auf der Rückseite wiederum zu warm.
Es ist halt wie immer. Recht machen lann man´s einfach keinem.

Trotzdem lief es eigentlich ganz gut. Die einzelnen Runden wurden so im 5Minuten Rythmus absolviert und bei der reichlich vorhandenen Verpflegung gab es auch alles was das Herz begehrt.
Hier möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei allen bedanken, die sich die Nacht um die Ohren geschlagen haben um uns zu betreuen.
DANKESCHÖN!!!!

Die Uhr zählte langsam die Stunden herunter. Bis Mitternacht hielt das Wetter einigermassen. Hier und da ein kleiner Donner und ein paar Blitze, aber außer Niselregen alles OK!

Aber dann! Dann kam der Regen!
Man hatte das Gefühl, dass die fehlenden Regenmengen der letzen Wochen alle auf einmal herunter kamen um verpasstes wieder gut zu machen.
Regenjacke an und weiter durch die Nacht. Schließlicher dauert ein 12-Stundenlauf genau 12 Stunden. Und da fehlten leider noch ein paar.
Mit der Jacke und einer Mütze war ich wenigstens von oben gut geschützt. Ein bisschen problematischer wurde es auf dem unbefestigten Streckeabschnitt. Dieser glich nach einer Stunde Dauerregen eher einer Seenlandschaft, als einer Laufstrecke.
Und durch die Dunkelheit war es nichtt zu vermeiden, ab und an mal ein gepflegtes Fußbad zu nehmen.

Nun bin ich bei nassen Füßen immer ein bisschen vorsichtig wenn noch lange zu laufen ist. Wie schnell hat man sich ein Blase gelaufen und dann ist es wirklich nicht mehr lustig.
Also die nassen Socken aus, Füße gut abgetrocknet und neue Socken an.
Klappt prima, hält aber leider nicht besonders lange!
Und so ging mein “Sockenvorrat” ziemlich schnell zur Neige. Zudem war ich trotz Regenjacke so was von durchgeweicht, dass ich beschloss in´s Hotel zu gehen und mich umzuziehen.
Also zog ich eine Wasserspur von der Strecke zur Hotellobby. Ein gequält lächelnder Portier stand hinter dem Tresen und wußte nicht so ganz wie er die Sache einschätzen sollte.
Den Aufzug noch mal feucht aufgewischt und dann vorsichtig am Hotelzimmer geklopft. Ist ja nicht unbedingt schön um 2:00Uhr in der Nacht von einem “nassen Hund” aus dem Bett gworfen zu werden.
Aber ich hatte Glück und wurde nicht gleich wieder henausgeschmissen. Ich bekam ein trockenes Shirt, eine neue trockene Regenjacke und vor allen trockene Socken.

Dann ging´s wieder hinaus in die Nacht um weiter meine Runden um die Salinen zu drehen. Immer wieder freute man sich über ein paar trockene Runden in denen die Seenplatte abtrocknen konnte, aber so richtig trocken wurde es nie. Es war auf jeden Fall mein erster Lauf, bei dem ich massig Läufer mit Regenschirmen habe laufen sehen.

Rein lauftechnisch ging´s mir relativ gut. Ich hatte zwar gegen 4:00Uhr keine Lust mehr und freute mich auf ein schönes warmes Bett. Aber der Zuspruch auf der Strecke und die vielen nette Gespräche, man hat ja ausreichend Zeit zum reden, helfen über die schweren Stunden hinweg.

Man freut sich unheimlich auf den Tag! Wenn sich langsam die Vögel melden und lautstark den neuen Tag herbeipfeiffen. Wenn man langsam wieder erkennt in welche Pfütze man gerade tritt und sicht die Strecke wieder in Ihre Umgebung öffnet.
Dies ist die schönste Zeit beim 12-Stundenlauf. Wenn der neue Tag beginnt und man weiß dass es bald zu Ende ist.

Start- und Zielbereich

Start- und Zielbereich

weiter, immer weiter...

weiter, immer weiter…

sah doch noch ganz frisch aus...

sah doch noch ganz frisch aus…

Die ersten Zuschauer kamen wieder und auch der Regen nahm nochmals einen kraftvollen Anlauf. Ein Zeitpunkt der dann leider bei einigen den letzten Willen gebrochen hatte. Nochmals zwischen den vielen Schirmen durch das Wasser waten war dann einigen doch zu viel.
Ich aber hatte bereits meine gewünschten 60Kilometer gegen halb 5 zusamen und wollte einfach noch ein wenig “auslaufen und Gehen”. Schließlich steht am sonntag ja noch der Marathon in Hamburg auf dem Programm!

Und so wurden es am Ende ein bisschen mehr als 70 Kilometer die ich absolviert hatte. Für meinen ersten 12-Stundenlauf ein Ergebnis mit dem ich sehr gut leben kann.

Fußbad kurz vor Schluss

Fußbad kurz vor Schluss

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass ein 12-Stundenlauf eine ganz andere Art des Laufens ist, als man es von Streckenläufen her kennt. Es ist etwas woran ich mich gewöhnen könnte.
Nicht immer, aber ab und an wäre schon ganz OK.

Sitzen geht prima....
Sitzen geht prima….
Warten das die Zeit abläuft...
Warten das die Zeit abläuft…
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Ich habe fertisch....
Ich habe fertisch….
Spaß hat´s gemacht!
Spaß hat´s gemacht!

Und keiner der Teilnehmer hat beim 12-Stundenlauf eine bessere Zeit als ich. Ist doch auch mal was Neues! ;-)

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