Im klangvollen Dialog miteinander können beide sich für Augenblicke in alles verwandeln, was ihnen begegnet – ein absurdes Rollenspiel. “Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren / Sind Schlüssel aller Kreaturen” – das Novalis-Zitat des Gedichts “Wer spricht” könnte über dem ganzen Zyklus stehen. Nur eines scheint sicher: Die beiden sind Gottes Geschöpfe, vorübergehend der “Welt-hinter-der-Welt” entsprungen, wie auch die Biene im Gedicht “Emily Dickinsons Briefe”. Nicht nur mit Dickinson pflegt Martynova geheime Korrespondenzen, auch mit Shakespeare, Christian Morgenstern, Robert Gernhardt, Ossip Mandelstam und Anna Achmatowa. / Dorothea von Törne, Die Welt
Olga Martynova: Von Tschwirik und Tschwirka. Aus dem Russischen von Elke Erb und Olga Martynova. Droschl, Graz. 96 S., 16 Euro.