[Gastartikel] Wer mich kennt, der weiß, daß ich alles andere als eine Veganerin bin. Umso mehr freue ich mich, daß Barbara von Mallorca-Talks ihre Erfahrungen als Veganerin in Thailand hier schildert. Lest selbst, ob es wirklich so einfach ist, Vegan in Thailand zu reisen:

Die berühmte thailändische Küche - Ein Traum für Veganer?

Wer an Thailand denkt, denkt zuerst an das tolle Essen. Garküchen an jeder Straßenecke, gegrillte Skorpione und sau-scharfes Curry oder Pad Thai. Thailand - das Land, wo Essen billig ist und trotzdem schmeckt. Angeblich soll es ja sogar für Veganer alles ganz easy sein. - Ja denkste!

Ich war zwei Wochen in Thailand und ganz ehrlich: Ich fand es meistens schwierig. Es sei denn, du willst dich für die Zeit deines Aufenthaltes nur von Früchten und schwer überzuckerten Smoothies ernähren.

Klar hilft es: „NO MEAT. NO FISH. NO EGGS." zu sagen und dabei wild in der Gegend rum zu fuchteln. Oft kommt dann auch ein Essen das theoretisch vegan ist. Praktisch schmeckt es aber nach den hundertfünfzig Pad Thais mit Hühnchen, die vorher in genau demselben Wok zubereitet wurden. Lustig ist auch die Variante - zum Schluss noch eine leckere Fisch - oder Austernsoße drauf zu kippen. „WITH SOJA-SAUCE" hilft als Hinweis - wahlweise auch „SOJA-SAUCE" mit zwei Daumen hoch!

Vegetarisches Essen ist den Thais nicht fremd.

Im Gegenteil - je ärmer die Menschen sind, umso mehr vegetarische Gerichte essen sie. Frittierter Reis wird oft nur mit Gemüse und Ei gegessen. Gerade auf Ei habe ich in Thailand keinen Appetit. Warum? Gleich bei meiner Ankunft fuhr ein Hühnertransporter an mir vorbei, als ich mir gerade in meinem klimatisierten Taxi den Schweiß von der Stirn wischte, war klar: Hier werde ich definitiv kein Ei essen. Die Produktionsbedingungen werden in Thailand sicher nicht besser sein als in Deutschland und da sind sie schon äußerst unerfreulich. Leider habe ich mehr als einmal während meiner Reise den „Fried Rice with vegetables. NO EGGS!!!!" bestellt und trotzdem mit Eiern serviert bekommen.

Vegan - das versteht der Durchschnitts-Thai nicht.

Das beispielsweise Sojamilch in den zahlreichen Coffeeshops angeboten würde - Fehlanzeige. Eigentlich komisch, da laut Studienergebnissen der WHO um die 80% der Thailänder laktoseintolerant sind.

Ein großer Pluspunkt ist allerdings, dass bei den thailändischen Gerichten für gewöhnlich keine Milchprodukte wie Käse oder Sahne verarbeitet werden. So ist der beliebte „Sticky Rice mit Mango" zum Beispiel mit Kokosmilch gemacht und damit vegan.

Die Gegend macht´s

In Bangkok habe ich einige Möglichkeiten gefunden vegan zu Essen. Es gibt so gar schon vegan / vegetarische Restaurants wie das Mango vegetarian & vegan Restaurant . Von morgens 9 bis 23 Uhr geöffnet. Außerdem habe ich mich von gegrillten Maiskolben, Früchten, frischen Kokosnüssen, Juices (NO SUGAR!) und Smoothies ernährt.

Auf Koh Lanta war es deutlich einfacher. Dort gab es neben Cafés wie dem Kunda Ani-Pop Cafe auch Läden wie das , wo sich die Betreiber bald ein Bein ausgerissen haben, um etwas veganes für mich zu kochen. Die Menschen dort waren sehr offen und lernwillig. So habe ich in meiner Unterkunft beispielsweise erklärt, wie einfach es ist ein veganes Frühstück auf die Karte mit aufzunehmen. Und siehe da: Am nächsten Tag bekam ich eine modifizierten Karte vorgelegt mit gleich zwei veganen Frühstücksangeboten!

In Ao Nang in der Provinz Krabi war es dagegen besonders schwer. Dort gab es wirklich kaum Möglichkeiten zur veganen Ernährung. Ob es am Massentourismus lag? Vielleicht. Der einzige Laden in dem es möglich war, ein veganes Frühstück zusammen zu stellen, war auch gleich der teuerste am Ort. Ich bin in Ao Nang dazu übergegangen mich von „Sticky rice mit Mango" zu ernähren. Schon erstaunlich, wie oft ich diese Gericht essen kann, ohne davon genug zu bekommen.

In Railay habe ich dann mein vegan-kulinarisches Highlight erlebt: Der Coffeeshop hatte Sojamilch im Angebot und zauberte mir einen superleckeren Latte-Macchiato. Das Restaurant im Railay Great View Resort am hintersten Ende von Railay East hat Essenstechnisch alles getoppt, was ich in Thailand aufgetischt bekommen habe. Großartig, lecker und selbstverständlich vegan!

Hätte ich das bloß eher gewusst!

Mein AHA-Moment kam dann am Flughafen in Bangkok. Leider erst bei meiner Rückreise erklärte mir eine freundliche Kellnerin dann wie ich am besten vorgegangen wäre. Für mich war es in diesem Urlaub zwar zu spät, aber für euch kommt jetzt der ultimative Tipp:

Ein gelbes Schild mit roter Schrift mit dem Zeichen เจ (Jay / Jeh) drauf, wäre des Rätsels Lösung gewesen. Das Jay-Zeichen sieht ein bisschen aus wie eine 17 und weist auf Nahrung hin, die das Kharma reinigt. Sprich: Kein Fleisch, kein Fisch und auch keine Tierprodukte (wie Fisch- oder Austernsauce). Außerdem heißt es auch, dass weder Knoblauch noch Zwiebeln in den Gerichten verwendet werden. Ich wäre vor Freude fast vom Stuhl gefallen ... Jay/Jeh ist DAS WORT für meinen nächsten Thailand-Besuch!

Barbara ist Journalistin, Mallorca-Bloggerin & seit Jahren an starkem Reisefieber erkrankt. Sie lebt seit 2006 unter anderem in Palma und schreibt in ihrem Blog mallorca-talks über die besonderen Dinge, die kleinen Schätze Mallorcas, die es in keinen Reiseführer schaffen. Ihre Leidenschaft sind die Geschichten der Menschen - die Seele der Insel. Echt, anders „y un poco loco".

Vielen Dank, Barbara, für den tollen Artikel.


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