Ein Akrostichon ist ein im Text verborgenes Gedicht. Bekannt wurde ein Akrostichon Uwe Kolbes in DDR-Jahren, der nach seinem starken Debütband „Hineingeboren“ für einen Almanach ein Gedicht mit dem Titel „Kern meines Romans“ einreichte, bei dem die Anfangsbuchstaben aller Wörter einen neuen Text ergaben, in der letzten Strophe: „Euch mächtige Greise zerfetze die tägliche Revolution“. Irgendwann merkten es die Greise, aber was solls, wenige Jahre später waren sie weg vom Fenster.
Das können auch Nicht-Dichter, lese ich:
Im Oktober 2009 legte Gouverneur Arnold Schwarzenegger ein Veto gegen einen Gesetzesvorschlag (Bill 1167) des Demokraten Tom Ammiano ein. Die sieben Zeilen in Schwarzeneggers Schreiben begannen mit:
For some time now…
unnecessary bills come to me…
care are major issues…
kicks the can down the alley.
Yet another legislative year…
overwhelmingly deserve…
unnecessary to sign this measure…
Ich überlasse es Ihnen, den verborgenen Text herauszufinden. „Reiner Zufall“ war übrigens die Entschuldigung.
/ Die Presse 29.1.