112. Tristan

Alexander Rudolph ist Simian Keiser ist Tristan Marquardt. Drei Namen, zwei Pseudonyme. Der 24-Jährige Alexander schreibt gerade seine Doktorarbeit, nebenbei legt er als Simian Platten auf, schreibt als Tristan einen Lyrikband und versucht in München einen Platz für junge Schreibende zu schaffen.

Drei Namen. Es sind drei Namen, die sich hinter Alexander Rudolph verbergen. Unter diesem, seinem richtigen Namen begegnet man ihm in München an der Universität, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter Geld verdient und seine Doktorarbeit schreibt. Ist er Tristan Marquardt, findet man ihn in Berlin auf Lyriklesungen, verwendet er sein
Pseudonym Simian Keiser, legt er in Zürich oder Berlin auf Partys auf. Trifft man ebendiesen jungen Mann in einem kleinen Café in der Nähe der Münchner Universität, ist schnell klar, über welchen dieser drei Bereiche er sprechen möchte: die Lyrik. Und damit steht auch der Name fest, mit dem er angesprochen wird: Tristan Marquardt.

Es ist ein Pseudonym, das sich der 24-jährige Lyriker vor zwei Jahren gegeben hat, der in seiner Berliner Studienzeit den Lyrikkreis G 13 mitgründete und der bereits beim Internationalen Poesiefestival in Berlin lesen durfte. Mittlerweile ist er in München angekommen, arbeitet hier an seinem ersten eigenen Lyrikband und organisiert nun auch in seiner neuen Heimat eine Lesereihe für Lyriker. Im Einstein Kulturzentrum soll sie in diesem Sommer beginnen und München damit einen Ort geben, wo junge Lyriker zusammentreffen. / Marie Schoeß, Süddeutsche



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