Die Werkgeschichte der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) muss nicht neu geschrieben werden, weil die Österreicherin selbst dazu den vielleicht skurrilsten Beitrag schon geliefert hat: mit ihrer Serie der „Radiofamilie“ zu Beginn der 50er Jahre. Und diese wöchentlich gesendeten Familienstorys waren nichts anderes als triviale Unterhaltung, Seifenopern gewissermaßen. Ausgerechnet die große Lyrikerin, eine Klassikerin der modernen deutschsprachigen Literatur, hat ihr Werk mit der Schreibarbeit an einer Art Lindenstraße der Nachkriegszeit eröffnet. / Lothar Schröder, Rheinische Post