Vergessen Sie alles, was Sie über russische Lyrik zu wissen meinten. Hier werden Sie auf eine Überraschungstour geschickt, denn Felix Philipp Ingold verweigert – wie er im Vorwort betont – das übliche “Rating”, in dem Großmeister wie Majakowski, Blok und Achmatowa ganz oben stehen. Ingold hingegen lässt sich nicht beeindrucken von denen, “die mit nachhaltigem Ruhm so sehr imprägniert” sind, schlüpft in die Rolle des Kriminalisten, sucht nach Spuren Verschollener, entdeckt “zu Unrecht disqualifizierte Außenseiter” wie Ilja Kutin und inszeniert dramatische Konfrontationen. / Dorothea von Törne, Die Welt
Felix Philipp Ingold (Hg.): Als Gruß zu lesen. Russische Lyrik von 2000 bis 1800. Dörlemann, Zürich. 536 S., 33 €.