Vor Abreise sind mir ein paar vereinzelte Dinge in den Kopf geschossen, die – so hab ich dann erkannt – mir als Traveller wichtig sind.
Darüber hinaus sind mir noch ein paar mehr gekommen, die ich einfach gerne weitergeben möchte, da ich finde, dass sie jeder wissen sollte.
Und so schreibe ich sie nun nieder, in der Hoffnung, dass sie dir helfen!
1. Umrechnungskurs vor Ankunft
Mir ist es schon ein paar Mal passiert, dass ich nach der Ankunft in einem neuen Land am Geldautomaten am Flughafen stehe und keine Ahnung habe welchen Betrag in der lokalen Währung ich abheben soll – weil ich einfach nicht wusste, wie viel 1 Euro überhaupt wert ist.
Schlau ist, wer vorsorgt und sich schon vor Abreise über den Umrechnungskurs informiert. Geht ja heutzutage auch ganz einfach mit einer Smartphone-App, wie z.B. XE Currency.
2. In welchem Land du Leitungswasser trinken kannst
In vielen Ländern ein absolutes Gesundheitstabu, in vielen anderen aber absolut kein Problem: Wasser aus der Leitung trinken.
Ich habe schon in einigen Ländern ewig lang Plastikwasserflaschen gekauft um dann doch herauszufinden, dass das Leitungswasser vor Ort absolut sicher zu trinken ist.
In Nicaragua würde ich mir eher davon abraten
3. Danke und Nein in der lokalen Sprache
Dieses Mal hab ich Glück: Spanisch hab mehr oder weniger drauf.
Aber würde ich zum Beispiel nach Tansania fliegen, würde ich mir vorher ein paar wichtige Worte und Sätze raussuchen und niederschreiben.
Danke und Nein sind so ziemlich die zwei wichtigsten, die immer gut ankommen bei den Locals. Natürlich ist das ganze sehr ausbaufähig und je mehr Basics desto besser.
4. Dass du in vielen Ländern Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen sollst
Ich treffe immer wieder Leute unterwegs, die sich darüber pikieren, dass man nicht überall auf der Welt Toilettenpapier in der Toilette entsorgt.
Ich würde fast sagen, es gibt weniger Länder in welchen die Rohre so gut sind, dass es problemlos funktioniert, als solche, in welchen das Abflusssystem einfach nicht mitmacht.
Wie gut, dass wir Westler aber zumeist von Schildern darauf hingewiesen werden was zu tun ist.
Fun Fact: Mir passiert es trotzdem immer wieder in den ersten paar Tagen, dass ich Klopapier in die Toilette werfe. Automatismen sind nur schwer zu brechen!
5. Wie das mit dem Trinkgeld läuft
Das läuft nämlich irgendwie immer anders in jedem Land. Da hilft es, mal eben im Reiseführer deiner Wahl nachzulesen wie die lokalen Gewohnheiten sind – sei es im Restaurant, im Taxi, beim Friseur etc.
Ich selber komme mir immer ein wenig idiotisch vor, wenn ich im Nachhinein erkenne, dass ich viel zu viel oder viel zu wenig auf dem Tisch liegen gelassen habe.
In manchen Ländern wird viel, wenig oder gar kein Trinkgeld gegeben – oft eine sogenannte “fine line”, die es zu bewältigen gibt im Tagesgeschäft eines Reisenden!
6. Wie wichtig eine Reisekrankenversicherung ist
Hoppla, den Aspekt hätte ich nämlich beinahe vergessen dieses Mal – und ein Tag vorher doch noch dran gedacht!
Denn fuck, man weiß halt einfach nie was passiert. Da geh selbst ich immer auf Nummer sicher.
Etwas nachlässig bin ich derzeit aber mit meinen Impfungen, da weiß ich nämlich grad gar nicht ob noch alles aktuell ist (Warning: Nicht nachmachen!). Das gehört dann in die Kategorie “Wichtige Dinge fahrlässig schleifen lassen, weil zu viel unterwegs”.
Mehr zum Thema Reisekrankenversicherung habe ich kürzlich übrigens hier zusammengeschrieben.
7. Dass es sich mit leichtem Gepäck besser reist
Vorhin hab ich meine sieben Sachen gepackt. Wieder mit dem Ziel, noch weniger mitzunehmen als das letzte Mal. So läuft es eigentlich immer bei mir ab.
Irgendwann in ein paar Jahren stehe ich vermutlich mit gar keinem Gepäck am Flughafen (wobei das ja auch mal ein Experiment wäre).
Fakt: Mit weniger Zeug macht Reisen mehr Spaß. Warum und wie das geht: Siehe in diesem Post.
8. Dass es ok ist, wenn mal was schief geht
Was alles so daneben gehen kann unterwegs:
- abgezockt werden
- beklaut werden
- Flug verpassen
- krank werden
Und weißt du was? Stress dich nicht. Solche Sachen passieren dem besten Traveller (und mir!) und ist auch kein Grund eine Reise abzubrechen oder vollkommen aufgelöst depressiv zu werden.
Ich empfehle in unvorhergesehenen Problemsituationen: Hinsetzen, tief durchatmen (oder am besten: meditieren) und mit klarem Kopf nach einer Lösung suchen. (Im Falle von Krankheit zwar unter Umständen etwas schwieriger, aber auch hier sind die meisten Sachen harmlos)
Travel Zen nenne ich das auch.
9. Du musst nicht alles sehen
Ganz ehrlich: Dieses Mal will ich eigentlich nur an einen Ort in Nicaragua. Wenn zwei oder drei draus werden – auch cool.
Was viele Reisende nicht kapieren wollen: Zu viel sehen zu wollen, bedeutet zu schnell reisen, zu wenig sehen. Quasi “Get in, take a photo, and get out.” Nicht das ich selbst nicht schon so unterwegs war, aber die wirklich tiefen Erfahrungen auf Reisen hatte ich in solchen Momenten nicht.
Viel entspannter ist es zu verinnerlichen, dass du nicht alles sehen musst. Klar, Können kannst du, aber auch der beste Reiseplan darf durchbrochen werden, darf über den Haufen geschmissen werden.
Ja, du darfst dich entspannen und nur einen Bruchteil von dem sehen was du eigentlich vor hattest.
10. Reisen und tiefe Erfahrungen fangen oft erst da an, wo du deine Komfortzone verlässt
Suche das Abenteuer, lass dich fallen, ertrage unangenehme Situationen und lerne aus ihnen.
Wenn Reisen immer nur Rainbows & Unicorns wäre, dann fände ich es mein Leben lang wohl gar nicht so spannend.
Da, wo es anfängt unbequem zu werden, da fängt das Reisen oft an erst richtig interessant zu werden. Da fangen für mich die wahren Erlebnisse an, die, die bleiben und jahrelang nachhallen.
Das gilt natürlich auch für die richtig geilen Momente, aber an die kommst du manchmal erst über unangenehme Umwege dran.
11. Think a little less, live a little more.
Im Moment sein, nur hier sein. Die Hitze spüren, die Geräusche wahrnehmen.
Am besten kann ich das mit täglicher Meditation und Yoga. Das hilft mir bei mir und im Jetzt zu bleiben.
Natürlich gibt es noch viele, viele weitere Dinge, die für Traveller nicht unwichtig sind. Aber hey, dieser Post soll ja schließlich kein Buch werden.
Das Reisen ist wie ein kleines Wunder. Es macht mit uns etwas, was wir nicht erahnen können, auch wenn wir noch so viel wissen.
Und das liebe ich daran.