10km im Sulz

Von Hubertuswiedermann

Sulz, so nennt man das wachsweiche Schnee-Wasser-Gemisch, das sich bei steigenden Temperaturen aus den vorhandenen Schneelagen entwickelt. Das Ergebnis ist ein schmieriger wässriger Untergrund, der außer dass man eiskalte Füsse bekommt, auch wenig Gripp bietet und so das Lauftraining schwerer macht als nötig.

Um bei solchen Bedingungen trotzdem schnell vorwärts zu kommen, muss man viel Kraft aufwenden und seine Schuhe so wählen, dass die Kraft auf den Asphalt kommt und nicht nach hinten verpulvert wird. Ich hatte heute vormittag wegen familiärer Verpflichtungen, der Wocheneinkauf rief, keine Möglichkeiten mein Training zu absolvieren und so verlegte ich meine Laufeinheit auf heute Abend nach meinem Spätdienst in der Klinik.

Dank guter Organisation konnte ich etwas früher in den Feierabend und hatte so noch die Zeit für ein richtiges Lauftraining. Eigentlich hatte ich meine Laufstrecke auf die Strasse verlegen wollen, aber durch zuviel Verkehr und den vielen Schneemssen an den Strassenrändern war diese Variante zu gefährlich. Also musste ich doch auf die Bügersteige ausweichen, obwohl dort der schon erwähnte Sulz das Laufen nicht viel sicherer machte.

Auch die Nike Lunar Racer, so könnte man meinen, trugen nicht zu meiner Performance bei, aber weit gefehlt. Bis auf ganz scharfe Richtungswechsel oder den ansteigenden Abschnitten hatte ich einen sicheren Stand und kam für die heutigen Verhältnisse und meinem derzeitigen Trainingsstand sehr gut vorwärts.

Als Strecke hatte ich mir grob die Richtung nach Goldbach gewählt und fand nach einem Kilometer zu einem guten Tempo, dass ich auch trotz der unterschiedlichen Untergründe relativ konstant hoch halten konnte. Die Strasse durch die Österreicher Kolonie waren zu schmierig und so lief ich durch das Goldbacher Viadukt in die Goldbacher Strasse und wendete nachdem ich die 5km Marke kurz hinter dem Sportlerheim vom TV Goldbach erreicht hatte.

Um keine neuen Risiken einzugehen lief ich auf der exakt gleichen Strecke wieder zurück. Dass ich trotzdem mit viel Glück einer größeren Verletzung entkommen bin, verdanke ich meinem Schutzengel und ganz viel Glück, denn als ich mich schon in der Sandgasse  beim Auslaufen befand, krachte kurz hinter mir eine richtig schwere Schneelawine von einem der Dächer und zwar exakt da, wo ich mich etwa 5sek vorher aufhielt.

No risk no fun, als „Krieger der Landstrasse“ sind wir immer Gefahren ausgesetzt und egal wie vorsichtig wir uns auch verhalten, besteht trotzdem immer noch ein Restrisiko. Ich hatte heute wieder viel Glück und konnte so doch noch meinen schönen Tempolauf genießen. Die ersten zwei Kilometer zum Einlaufen abgezogen, sind die 42:50min ein guter Wert und da gehen noch mindesten 30sek weg, da ich noch nicht den Autostop bei meiner Polar aktiviert habe.