„Wem gehören die Flüsse, die Blumen und die Dörfer?“, fragt das Gedicht des usbekischen Poeten Jussuf Dschuma, und der Refrain antwortet: „der Tochter“. Mehr als drei Jahre saß der Dichter in „Yaslik“, dem schlimmsten Lager Usbekistans unweit des sterbenden Aralsees, ein. Zwei Gefangene wurden dort 2002 mit kochendem Wasser zu Tode gefoltert.
Am 19. Mai wurde Dschuma direkt aus der Gefangenschaft mit Tochter und Enkeln in ein Flugzeug Richtung USA gesetzt. Die Freilassung des Dichters scheint wie ein Gastgeschenk des am heutigen Dienstag nach Berlin kommenden usbekischen Vizeaußenminister Wladimir Norow. / MARCUS BENSMANN, taz
(nämlich deutsche Firmen wollen am Größenwahn des Diktators mitverdienen, dafür kann man schon mal einen Dichter opfern, oder freilassen)