107. Sonne

Ein Bett, breit, um süß zu nächtigen.
Ein Tisch, und Stühle. Rotwein. Brot.
Arbeit und Freiheit ungeteilt.
Geht mir aus der Sonne, ihr Mächtigen.

Volker Braun, aus: Die Trümmer der Akademie (Schluß). Wiedergefunden in: Alex Bär, Malerei. Mensch im Bild. Galerie Marktschlößchen Halle 2004

Das Gedicht erschien nach langem Kampf gegen die Zensur 1987 im Band “Langsamer knirschender Morgen” in zwei verschiedenen Fassungen im Aufbau Verlag und bei Suhrkamp. Der im Westen hofierte “Bücherminister” Klaus Höpcke hatte die Streichung einzelner Zeilen und ganzer Gedichte, darunter dieses, verlangt. Braun hatte sich geweigert und schließlich mit dem einseitigen Erscheinen im Westen gedroht. Das Gedicht blieb drin, allerdings fehlte in der ersten Auflage die letzte Zeile. Indes zwei Jahre drauf gingen die Mächtigen fast freiwillig aus der Sonne, das war schön anzusehen.



wallpaper-1019588
Die richtige Matratze für erholsamen Schlaf
wallpaper-1019588
Christkind oder Weihnachtsmann an Weihnachten?
wallpaper-1019588
Tracking verhindern: Die wichtigsten Neuigkeiten und Tools für deine digitale Privatsphäre
wallpaper-1019588
Zwischen Ende und Weitergehen
wallpaper-1019588
Streetphotography in Colombo