Als Charles Olson 1966 von seinem Übersetzer Klaus Reichert im Literarischen Colloquium Berlin vorgestellt wurde, war dies bereits der zweite Versuch einer deutschen Eingemeindung. 15 Jahre vorher hatte nämlich der junge Freiburger Rainer Maria Gerhardt mit dem Amerikaner einen kleinen Briefwechsel unterhalten. Es ging seinerzeit vor allem darum, im Nachkriegsdeutschland die Stichworte der Moderne, einer zeitgenössischen Literatur, aufzunehmen. Und die entscheidende Programmschrift, eben die Theorie des Projektiven Verses, hatte Olson bereits 1950 in einer Literaturzeitschrift veröffentlicht. / Gerd Schäfer, DLR